Eine Stadt kann man auch über herausragende Menschen kennenlernen. Viele Persönlichkeiten Kassels haben in den zurückliegenden Jahrhunderten Außergewöhnliches geleistet und national oder international Bekanntheit erlangt. Dies ist eine Auswahl.
Zur Identität einer Stadt gehören ihre historischen Persönlichkeiten: Der lokalen Geschichte kommt man durch ihr Werden und Wirken näher.
Der Name der Brüder Grimm ist wohl der weltweit bekannteste, der mit Kassel verbunden ist. Hier wuchsen aber auch der Gründer der britischen Nachrichtenagentur Reuters und Europas gefeierte Operndiva "La Mara" auf. Und nur wenige Menschen haben ihre Stadt so sehr geprägt, wie es Arnold Bode durch seine zündende Idee zu einer Ausstellung moderner Kunst vermochte: Heute ist Kassel offiziell die documenta-Stadt.
Lernen Sie Kassel also besser kennen durch die Auswahl seiner historischen Persönlichkeiten - von Landgräfin Anna über den Freiherrn von Knigge, Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Mahler bis hin zu Holger Börner. Die aufgeführten Männer und Frauen sind dabei nicht alle in Kassel geboren – einige kamen aus anderen Teilen des Landes, manche aus dem Ausland. Die Auswahl nennt sie mit einem stichwortartigen Kurztext und weiterführenden Links (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
1485-1525 Anna Landgräfin von Hessen
Die geborene Herzogin von Mecklenburg und Mutter Philipps des Großmütigen beanspruchte nach dem Tod ihres Gemahls die vormundschaftliche Regentschaft und regierte schließlich vier Jahre.
Einer der bedeutendsten Landesfürsten und politischen Führer seiner Zeit im Heiligen Römischen Reich. Vorkämpfer für Reformation und Bildung, umstritten, weil er gleichzeitig mit zwei Frauen verheiratet war.
Bedeutender Komponist seiner Zeit. Etwa ab 1535 unter Landgraf Philipp Leiter der „Sengerei“ und Trompeter sowie Hofkapellmeister unter Landgraf Wilhelm IV.
Landgraf von Hessen-Kassel. Bedeutender Astronom des 16. Jahrhunderts. Gemeinsam mit seinem Vater Philipp dem Großmütigen baute er Kassel zur stärksten deutschen Festung aus.
Mathematiker, Astronom und Konstrukteur. Er stellte 1588 die ersten Logarithmentafeln auf und arbeitete längere Zeit mit dem berühmten Astronomen Johannes Kepler zusammen. Berechnete als Erster die Sekunde als Zeiteinheit.
Landgraf von Hessen-Kassel. Dieser universal gebildete Mann war Komponist und Dichter. Er ließ 1603 bis 1606 den ersten steinernen Theaterbau auf dem europäischen Festland errichten: das Ottoneum. Nicht zuletzt war er ein verdienstvoller Förderer des jungen Heinrich Schütz.
1596 -1625: Elisabeth Landgräfin von Hessen, Herzogin von Mecklenburg
Als Musikerin, Dichterin und Übersetzerin war Elisabeth eine Ausnahme unter deutschen Fürstinnen vor dem Dreißigjährigen Krieg. Moritz der Gelehrte hatte seiner Tochter eine umfassende humanistische Bildung angedeihen lassen.
Seit 1695 in Kassel tätiger Mathematiker, Physiker und Erfinder, der Versuche mit der Dampfkraft machte und mit einem Schaufelrad-Schiff die Fulda befuhr.
Landgraf von Hessen-Kassel. Der bedeutendste Bauherr unter den hessischen Landgrafen. Schöpfer des Weltkulturerbes Kassels, des barocken Bergparks Wilhelmshöhe mit Herkules und Wasserspielen sowie der Karlsaue mit dem Schloss Orangerie.
Landgraf von Hessen-Kassel. Er war der Begründer der berühmten Kasseler Gemäldegalerie mit zahlreichen Gemälden von Rembrandt, Rubens und vielen anderen niederländischen Meistern.
Landgraf von Hessen-Kassel. Er veranlasste nach dem Siebenjährigen Krieg die Schleifung der Festungswerke, ließ durch Simon Louis du Ry die Stadt Kassel großzügig ausbauen, förderte Wirtschaft und Kultur in Kassel.
Haupt der weitverzweigten hessischen Malerfamilie Tischbein. Er war mit Nahl und du Ry einer der bedeutendsten ersten Professoren der von Landgraf Friedrich II. gegründeten Kasseler Kunstakademie.
Er war als Enkel von Paul du Ry der bedeutendste Architekt und Stadtplaner aus der großen hugenottischen Kasseler Baumeisterfamilie. Der Friedrichsplatz mit dem Fridericianum sowie das Palais Bellevue sind die bedeutendsten Werke du Rys.
1749-1833: Gertrud Elisabeth Mara, genannt "La Mara"
Aus ärmlichen Verhältnissen einer Kasseler Musikerfamilie stammend, legte sie eine unglaubliche Karriere hin. Neben ihrer Begabung machten sie Fleiß, Ausdauer und große Energie zum europäischen „Superstar“.
Die Tochter einer Familie hugenottischer Herkunft lernte 1813 die Brüder Grimm kennen. Aus der mündlichen Überlieferung der Niederzwehrener Märchenfrau, die über einen überregionalen Märchenschatz und einen beinah druckreifen Erzählstil verfügte, stammen mindesten 36 der weltberühmten Kinder- und Hausmärchen, darunter beispielsweise „Die Gänsemagd“,“Der arme Müllersbursch und das Kätzchen“ oder „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“.
Er wirkte mit seinem Bruder Johann Karl Adam Murhard (1781 - 1863) als namhafter Rechtsgelehrter und Schriftsteller in Kassel. Die Brüder Murhard stifteten die Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel.
Er war neben Paganini der berühmteste Violinvirtuose seiner Zeit. Führender Komponist der Romantik, Dirigent. Als Generalmusikdirektor in Kassel tätig seit 1822.
Jacob Grimm und Wilhelm Grimm wirkten in ihrer Kasseler Zeit als Sprachforscher und Herausgeber alter deutscher Dichtung (u.a. Hildebrandslied). In Kassel sammelten sie ihre weltbekannten von Ludwig Emil Grimm bebilderten Kinder- und Hausmärchen wie Dornröschen, Hänsel und Gretel oder Rotkäppchen.
Jurist und später Hochschulprofessor. Bedeutender Dichter und Schriftsteller der Romantik in Hessen. Sein Hauptwerk hat den Titel: "Prinz Rosa-Stramin".
Die älteste Tochter von Kurfürst Wilhelm II. und seiner Mätresse Emilie Ortlöpp trat durch Stiftungen und Schenkungen hervor. Die Gemälde ihres Bose-Museums in Kassel gehören heute zum Bestand der Neuen Galerie.
Die Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Sozialistin und Europäerin war Anhängerin der 1848er Revolution stand mit vielen berühmten Persönlichkeiten in Verbindung, darunter Nietzsche, Liszt und Ibsen.
Erfolgreicher Kaufmann und Stifter. Bei den Weltausstellungen in Paris gefeiert für seine Lehrmittel für den Chemie- und Physikunterricht, Ehrenbürger der Stadt Kassel.
Sophie Henschel gilt als eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten in der Kaiserzeit. Als Chefin einer der größten Lokomotivfabriken, der Firma Henschel & Sohn, leistete sie in ihrer Zeit Außerordentliches. Als Mäzenin (Stifterin) setzte sie im Wohlfahrtswesen neue Maßstäbe.
Die Frauenrechtlerin, Pädagogin und Schulpolitikerin gründete und leitete zahlreiche Bildungsanstalten für Frauen, darunter die heutige Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel.
Luise Gregers musikalisches Werk umfasst über 100 Stücke, größtenteils Liedwerke, einige Chorstücke und die Märchenoper „Gänseliesel“. Regelmäßig veranstaltete sie musikalische Salons und war international als Kammersängerin und Komponistin bekannt.
Star-Tenor mit langjährigen Engagements unter anderem an der Wiener Hofoper und insbesondere der Metropolitan Oper New York, deren Direktorium er angehörte.
1868–1956: Sara Nussbaum
Als Jüdin in das KZ Theresienstadt deportiert, half sie dort von 1942 bis 1944 im Typhus-Krankenhaus und kehrte nach der Befreiung nach Kassel zurück. 1956 Ehrenbürgerin der Stadt.
Der Maler und Professor an der Kasseler Kunsthochschule setzte 1955 erstmals seine Idee der documenta um. Nach der bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst alle fünf Jahre nennt sich Kassel heute documenta-Stadt.
Begründer und Inhaber des Bärenreiter-Verlages Kassel. Mit Dr. Richard Baum Initiator der "Kasseler Musiktage" ab 1933. Begründer vieler Gesamt-Werkausgaben großer Komponisten.
1921-1996: Christine Brückner
Christine Brückner war eine der berühmtesten Schriftstellerinnen der noch jungen Bundesrepublik. Ihr Debütroman „Ehe die Spuren verwehen“ war preisgekrönt, ihre Bücher „Jauche und Levkojen“ sowie „Nirgendwo ist Poenichen“ wurden für das Fernsehen verfilmt.
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