Zurück in die Vergangenheit
Nach Jahrhunderten ist Kassel 1998 endgültig keine Garnisonsstadt mehr; ein Brot kostet 1923 399 Billionen Mark; die elektrische Straßenbahn fährt ab 1898 durch die Stadt, und Wahlershausen wird vor 900 Jahren in einer Urkunde erwähnt - all dies und viele andere Ereignisse tauchen in den Jubiläumsdaten 2023 der Stadt Kassel auf.
Quellen sind die vom ehemaligen Stadtarchivar Frank‐Roland Klaube verfasste „Chronik der Stadt Kassel“, Wartberg‐Verlag, Kassel 2005 (vom Autor überarbeitete und teilweise korrigierte Ergänzung 2014) sowie: Jörg Adrian Huber, „Stadtgeschichte Kassel“, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012.
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1998 - vor 25 Jahren
- 1. Januar: Beim Bundesgrenzschutz tritt eine neue Organisationsstruktur in Kraft. Sie bringt die Verlegung des Präsidiums von Kassel nach Fuldatal mit sich.
- 25. März: Auftaktveranstaltung für die „Agenda 21“ im Bürgersaal des Rathauses. Über 300 Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von Organisationen und aus der Privatwirtschaft treffen sich erstmals zur Erörterung einer „Lokalen Agenda 21″, einem Aktions‐ und Handlungsprogramm für das 21. Jahrhundert im Hinblick auf die globalen Probleme, u.a. den Klimawandel.
- 23. April: Die Entscheidung für eines der größten Rüstungsvorhaben der Bundeswehr – die Beschaffung von insgesamt 3000 neuen gepanzerten Transportfahrzeugen – ist gefallen. Die Firma Wegmann ist maßgeblich beteiligt.
- 16. Juli: Die Netcom GmbH in Kassel, eine 100prozentige KVV‐Tochter, hat die Lizenz erhalten, als Firma Telefon‐ und Datendienste anzubieten.
- 14. bis 17. August: Die Wehlheider Kirmes findet in diesem Jahr zum 50. Mal statt und wird ein Riesenerfolg.
- 1. September: In und vor der Stadthalle wirbt SPD‐Kanzlerkandidat Gerhard Schröder für einen politischen Neubeginn in Bonn.
- 17. September: Für die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde wird der Grundstein gelegt.
- 30. September: Im Rathaus findet ein Festakt zur Verabschiedung der Bundeswehr aus Kassel statt. Damit endet die mehrhundertjährige Tradition als Garnisonstadt.
- 6. November: Das Standesamt traut sich aus dem Rathaus: Im Schlösschen Schönfeld findet die erste standesamtliche Trauung statt.
- Die Sanierung des Schlosses Wilhelmshöhe beginnt. Erfolglos bleibt eine Bürgerinitiative, die 30.000 Unterschriften für die Rekonstruktion der Kuppel gesammelt hat. Es bleibt bei dem geplanten Glassatteldach.
1973 - vor 50 Jahren
- 20. Juni: Am und im Flughafen Kassel‐Calden wird der „air market Kassel 1973“ eröffnet, eine viertägige internationale Fachmesse der Luftfahrt.
- 24. August: Der Kasseler Ehrenbürger Georg Häring stirbt. Der SPD-Politiker war unter anderem von 1945 bis 1953 Landeshauptmann im Kasseler Bezirkskommunalverband und arbeitete hierbei am Aufbau des Landeswohlfahrtsverbandes mit.
1948 - vor 75 Jahren
- 14. März: Der Nebensender Kassel von Radio Frankfurt wird eingeweiht.
- 1. April: Karl Hucke beginnt eine Autolackiererei aufzubauen, die sich zum größten Fachbetrieb in Nordhessen entwickelt.
- 21. April: Unter strengster Geheimhaltung beginnen im „Haus Posen“ des ehemaligen Fliegerhorstes Rothwesten vor den Toren Kassels elf deutsche Finanzexperten und Juristen die Einführung der Deutschen Mark in den westlichen Besatzungszonen vorzubereiten.
- 20. Juni: Mit der Währungsreform bricht der Schwarzmarkt zusammen. Die Läden füllen sich mit Waren. Zunächst stehen jedem Bewohner Kassels nicht mehr als 40 Deutsche Mark zur Verfügung.
- Sommer: Die AEG baut mit einer Gruppe von 30 Spezialisten in Bettenhausen an der Lilienthalstraße eine Fabrikationsstätte auf. Hier entstehen insbesondere Kühlschränke und Hochspannungsgeräte.
- 1. November: Die fertiggestellte Fuldabrücke wird dem Verkehr übergeben.
1923 - vor 100 Jahren
- 1. Februar: In Kirchditmold wird die Luisen-Apotheke eröffnet
- 19. Mai: Das neue Flussbad an der Fulda wird von Oberbürgermeister Philipp Scheidemann eingeweiht. Es erfreut sich großer Beliebtheit. Im zweiten Weltkrieg zerstört, wird es nicht wieder aufgebaut und 1953 vom Auebad nicht weit entfernt ersetzt.
- 30. Juni: Im ehemaligen Residenzschloss am Friedrichsplatz öffnet des Deutsche Tapetenmuseum seine Pforten.
- 20. August: Die Inflation schreitet rasend voran. Die Stadtverwaltung lässt wieder einmal Notgeldscheine drucken. Wenig später folgen die Firma Henschel und die Handelskammer mit eigenem Notgeld. Mehr Infos zur Hyperinflation von 1923.
- Im Dezember kostet das Kilo Brot 399 Millionen Mark. Ein Jahr zuvor brauchte man „nur“ 163,15 Mark zu zahlen und im Dezember 1921 kostete das Kilo noch 3,99 Mark.
- 26. Dezember: Der Ehrenbürger Georg Seidler stirbt. Seidler, der unter anderem Landtagsabgeordneter und über Jahrzehnte io verschiedenen städtischen Ehrenämtern aktiv war, ist Spross einer politisch für die Liberalen aktiven Maurerfamilie. Sein Vater Heinrich war Kommandeur der Bürgerwehr, und auch sein Großneffe Richard Wurbs wurde Politiker und Ehrenbürger.
1898 - vor 125 Jahren
- 23. April: In den Räumen der Gesellschaft „Lesemuseum“ am Ständeplatz findet die erste Stadtverordnetenversammlung auf der Grundlage der jetzt eingeführten preußischen Städteordnung für die Provinz Hessen‐Nassau statt.
- 7. Mai: Nach starken Regengüssen ist die Ahna über die Ufer getreten. Die Gegend der Moritzstraße steht kurze Zeit unter Wasser.
- 10. September: Manfred Hausmann erblickt in Kassel das Licht der Welt. Der weithin bekannte Schriftsteller wird 1975 mit dem Wappenring der Stadt Kassel geehrt.
- 13. September: Der in den 1920er-Jahren dann berühmte Musiker, „König der Tanzmusik“, Bernhard Etté, wird in Kassel geboren.
- 15. Oktober: Wilhelm Landwehr und Carl Schultz gründen in einer Zeit rasant sich entwickelnder Elektrifizierung ihre Firma, die über 100 Jahre bestehen wird.
- 14. Dezember: Die Straßenbahn nimmt auf der Strecke Holländische Straße-Kirchweg den elektrischen Betrieb auf
1873 - vor 150 Jahren
- Mai: Henschel & Sohn stellt die Lokomotive mit der Fabriknummer 500 fertig.
- 26. Juni: In Kassel stirbt Ehrenbürger Heinrich Henkel. Der Jurist und Politiker war ein versierter und redegewandter Verfechter bürgerlich-liberaler Vorstellungen, für die sich nicht nur den Zorn des Kurfürsten Wilhelm auf sich zog, sondern auch Festungshaft auf sich nahm.
- 1. Juli: Wilhelm Weber und Eduard Weidemeyer übernehmen die Hotopsche Druckerei und bauen sie zu einem der führenden Druckunternehmen in Kassel aus.
- Im selben Jahr: Mit der Eröffnung der Gewerbehalle am Friedrich‐Wilhelms‐Platz (heute Scheidemannplatz) soll Handwerkern und Gewerbetreibenden die Möglichkeit geschaffen werden, insbesondere kunstgewerbliche Erzeugnisse auszustellen. Neue Maschinen und Motoren sollen in Tätigkeit vorgeführt werden.
1848 - vor 175 Jahren
- 7. März: Heinrich Wilhelm Hartwig wird Oberbürgermeister. Im Kampf um den Erhalt der Errungenschaften der März-Revolution wird er 1851 zu drei Monaten Festungshaft in Spangenberg verurteilt, wird danach aber von den städtischen Gremien als "Märtyrer der gerechten Sache", so die Inschrift auf einem silbernen Becher, wieder willkommen geheißen. Hochgeachtet und beliebt stirbt er 1863. Hartwigs Andenken hält die Stadt bis heute wach, nicht nur das von der Stadt auf dem Hauptfriedhof gepflegte Ehrengrab, sondern auch die Hartwigstraße nahe der Weserspitze.
Porträt von Heinrich Wilhelm Hartwig - 11. März: Straßenunruhen in den ersten Märztagen veranlassen den regierenden Kurfürsten zum Einlenken. Er macht politische Zugeständnisse, darunter die Bewilligung vollständiger Pressefreiheit. Bisher unterlagen Bücher, Zeitungen und Zeitschriften einer strengen Zensur.
- 31. März Über 300 Kasseler Gewerbetreibende beschweren sich bei der neu eingesetzten liberalen Staatsregierung, dass die frühere Regierung die Entwicklung von Fabriken und Industrie behindert habe. Dadurch müssten viele Gegenstände importiert werden, die ebenso gut im eigenen Land hergestellt werden könnten.
- 13. April: Ein von einer Volksversammlung gewähltes Komitee fordert für das zersplitterte Deutschland einen Bundesstaat, darunter auch ein Zollsystem und „einheitliche Handels‐ und Gewerbsverhältnisse mit allen dazu erforderlichen Einrichtungen“.
- 29. Juli: Henschel liefert die erste Lokomotive an die Friedrich‐Wilhelm‐Nordbahn. Sie hat den Namen „Drache“ erhalten. 32 Jahre später gehörte Henschel bereits zu den sechs größten Lokomotivfabriken.
- 1. August: Erstmals erscheint eine Zeitung radikaldemokratischer Richtung. Das satirische Blatt namens „Hornisse“ führt den ironischen Untertitel „Zeitung für hessische Biedermänner“.
- 6. August: Auf dem Truppenübungsplatz „Großer Forst“ südlich von Bettenhausen werden kurhessische Truppen auf den deutschen Reichsverweser Erzherzog Johann von Österreich vereidigt. Anschließend findet in der Aue ein Volksfest statt.
- 18. August: Menschenmassen stehen gegen 15 Uhr an den Hängen des Tannenwäldchens neben dem Kasseler Hauptbahnhof, um den ersten Zug der Friedrich‐Wilhelm‐Nordbahn zu bejubeln, der, mit Fahnen und Blumen geschmückt, die Prominenz der Kasseler Staats‐ und Stadtbehörden nach Grebenstein bringt. Als die Lokomotive funkensprühend, fauchend und zischend – der Heizer vor der offenen Feuertür – an der Menge vorbeifährt, meint ein echter Kasseläner kopfschüttelnd: „Nä, nä, mit dem fierigen (feurigen) Dengen (Dingen) fahr ich nit!“
- Oktober: Gewerbetreibende fordern in einer Eingabe an die liberale Staatsregierung die Aufhebung aller industriellen Staatsbetriebe und ihre Überlassung an Privatleute.
- Martin Wallach beginnt mit dem Großhandel von Gummi‐ und Guttapercha‐Waren sowie der Fabrikation von Instrumenten und Bedarfsartikeln aus Hartgummi für Medizin und Pharmazie. Damit gehört er zu den ersten in Deutschland in dieser Branche. Später kommt der Vertrieb ärztlicher Instrumente aus Metall hinzu.
1823 - vor 200 Jahren
- 2. Mai: Der spätere Ehrenbürger Gustav Adolph Hupfeld wird in Hessisch Lichtenau geboren. Hupfeld war Rechtsanwalt und Notar in Kassel und einflussreicher nationalliberalen Politiker (Vorsitzender des Zentralausschusses in Kurhessen). Als solcher war er 1866/67 einer der entschiedensten Befürworter der Annexion Kurhessens durch Preußen. Außerdem gehörte er unter anderem dem Kommunal- und dem Provinziallandtag an, dem Aufsichtsrat des Kasseler-Bank-Vorläufers "Creditvereins zu Cassel" und war Testamentswächter der Murhardschen Stiftung. Nach ihm sind in Kassel eine die Hupfeldstraße und die Hupfeldschule benannt.
- Juni: Kurfürst Wilhelm II. erhält wegen seiner rückwärtsgewandten Politik und seines Verhältnisses zu einer Geliebten Gräfin Reichenbach Morddrohungen. Infolge dessen entwickelt sich Kurhessen zu einem Polizeistaat.
- "Jessonda" kommt in Kassel zur Aufführung und wird die bekanntestes Oper des seit einem Jahr in Kassel tätigen Hofkapellmeisters und Komponisten Louis Spohr. Nach ihm sind in Kassei die Musikakademie, ein Museum und ein Straße benannt. Sein Denkmal steht auf dem Opernplatz.
- Die aus einer wohlhabenden Familie stammende Pädagogin und Schriftstellerin Wilhelmine Halberstadt gründet die "Erziehungsanstalt für Töchter höherer Stände". Dem folgen weitere Bildungsinstitutionen für Mädchen und junge Frauen. In Kassel ist eine Straße nach ihr benannt.
1748 - vor 275 Jahren
- In Kassel brennen 1055 Straßenlaternen. Diese für die damalige Zeit außergewöhnliche Straßenbeleuchtung wird später von J. W. Goethe gerühmt.
- Prinz Friedrich von Hessen‐Kassel, der spätere Landgraf Friedrich II., tritt heimlich zum katholischen Glauben über. Erst sechs Jahre später erfährt der Vater von diesem Schritt.
1723 - vor 300 Jahren
- Friedrich II., König von Schweden aus dem Hause Hessen-Kassel, nach dem die Kasseler Königsstraße benannt ist, erhält von den schwedischen Ständen lediglich 32 000 Taler, obwohl er allen für die traditionelle Rundreis durch alle schwedischen Provinzen ein Jahr zuvor allein 80.000 Taler hatte aufwenden müssen. Das ist symptomatisch für seine ganze unglückliche Zeit als politisch einflussloser König (1720 bis 1751): Sie ist vor allem eine schwere finanzielle Belastung für die Landgrafschaft.
- Auf Betreiben Ihres Gatten, des späteren Landgrafs Wilhelm VIII., kauft Dorothea Wilhelmine von Sachsen-Zeitz das bei Calden gelegene Gut Amalienthal. Dort entsteht später das nach dem Landgrafen benannte und im Stil des Rokoko gehaltene Schloss Wilhelmsthal.
1698 - vor 325 Jahren
3. August: Für die aus Frankreich geflüchteten Hugenotten in Kassel (laut Zählung in diesem Jahr 800) legt Landgraf Karl an seinem 45. Geburtstag den Grundstein für den Bau der Karlskirche, die bis 1906 Oberneustädter Kirche hieß. Der Frieden von Rijswijk 1697 hatte alle Hoffnungen der französischen Protestanten auf eine Rückkehr in die alte Heimat zunichte gemacht. Den Auftrag zum Bau des Projekts bekommt der französische Architekt und Hofbaumeister Paul du Ry (1640-1714), fertiggestellt ist es 1706. In der Kasseler Bombennacht vom 22. Oktober 1943 brennt die Karlskirche bis auf die Grundmauern aus. Bei Abrissarbeiten findet man die zur Grundsteinlegung 1698 geprägte Gedenkmedaille. In veränderter Form wiedererrichtet, wird die Karlskirche am 14. April 1957 eingeweiht.
1648 - vor 375 Jahren
- 14. Oktober: Mit dem Westfälischen Frieden endet der 30jährige Krieg. Die Bevölkerung Hessen Kassels ist dezimiert, weite Landstriche verwüstet und Kassel von zahlreichen Krankheit heimgesucht und verwahrlost, aber aufgrund seiner starken Festungsanlagen nicht von feindlichen Truppen erobert. Dennoch gehört die Landgrafschaft aufgrund seiner im Krieg eingegangenen Bündnisse mit Schweden und Frankreich am Ende zu den Gewinnern. Fast alle verlorengegangene Gebiete kommen zurück, durch Erbschaft sogar die halbe Grafschaft Schaumburg-Lippe hinzu.
1598 - vor 425 Jahren
1548 - vor 475 Jahren
- Am Hochzeitshaus (Stadtbau) wird ein prächtiges Stadtwappen angebracht.
1523 - vor 500 Jahren
- Landgraf Philipp "der Großmütige" heiratet Christine von Sachsen, die zehn Kinder zur Welt bringt. 1540 heiratet er jedoch in Zweitehe eine weitere Frau, wodurch er politisch ins Abseits gerät.
- Beginn des Ausbaus der Festungsanlagen rund um die Stadt. Diese werden nach Verhängung der fünfjährigen Reichsacht gegen Landgraf Philipp 1547 wieder geschleift.
1423 - vor 600 Jahren
- Erneut fordert die Pest Todesopfer in Kassel. Dem Ausbruch 1323, 73 Jahre nach dem erstmalige Auftreten in der Stadt folgen in schneller Abfolge fünf weitere Epidemien in der 45-jährigen Regierungszeit von Landgraf Ludwig I. (1402 bis 1458). Der sogenannte "Schwarze Tod" hat seit Beginn der Geschichtsschreibung bislang schätzungsweise 50 Millionen Menschen das Leben gekostet. Die letzte Epidemie in Europa endete 1772 in der französischen Provence. Auch heute ist die Pest nicht gänzlich verschwunden.
1398 - vor 625 Jahren
- 23. Oktober: Die Wollenweberinnung (dazu gehören Weber, Färber und Walker) erwirbt vom Kloster Ahnaberg eine Walkmühle.
- Erstmals wird die Existenz einer Synagoge ("Judenschule“) in Kassel genannt.
1373 - vor 650 Jahren
6. Dezember: In Prag gibt Kaiser Karl IV. den Kasseler Landgrafen, damals Heinrich II. "der Gelehrte", das Fürstentum Hessen feierlich zum Lehen. Auch rechtlich ist das Land damit eine Landgrafschaft, und seine Fürsten dürfen sich "landgavii Hassiae" nennen
1323 - vor 700 Jahren
- Die Innung der Gewandschneider und Kaufleute erhält neue Statuten von Bürgermeister und Rat, da die frühere Urkunde durch Feuer verloren gegangen ist.
1298 - vor 725 Jahren
- Der Orden der Karmeliter‐Brüder beginnt mit dem Bau einer gotischen Kirche nahe am Landgrafenschloss, der Brüderkirche.
1148 - vor 875 Jahren
- Auf einer kleinen Anhöhe an der Ahna, noch außerhalb der Siedlung Kassel, lässt Landgräfin Hedwig von Thüringen (Hessen gehört dazu) – wohl einige Jahre vorher – das Kloster Ahnaberg gründen.
1123 - vor 900 Jahren
- „Warolfeshusen“ (heute Wahlershausen), heute dem Stadtteil Bad Wilhelmshöhe zugehörig, wird in einer Urkunde des Klosters Hasungen erstmals erwähnt. Im Historischen Ortslexikon des Landgeschichtlichen Informationssystems Hessen steht: "Ehemaliger Stadtteil im Westen von Kassel am Ostrand des Habichtswaldes mit ursprünglich einfacher dörflicher Struktur, geringer Siedlungsdichte und lockerer Gehöftanordnung. Durch die Gemarkung und das Dorf unterhalb des Rammelsberges fließt die in die Kleine Fulda mündende Drusel. Der Kern des alten Dorfes befindet sich nördlich der Wilhelmshöher Allee unterhalb des Rammelsbergs. Die Siedlungsentwicklung wird im Mittelalter durch die Bedürfnisse des Augustiner-Mönchsklosters Weißenstein bestimmt, seit der frühen Neuzeit maßgeblich durch die Parkgestaltung an der Wilhelmshöhe. In der Neuzeit wird die Gemarkung in die Großraumplanung Kassels einbezogen, jedoch nicht zur Ansiedlung von Industrieanlagen. Vielmehr entstehen in der Gemarkung moderne Wohn- und Villenviertel, u.a. die Villenkolonie Mulang und das Flüsseviertel. Nach starken Zerstörungen durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg Wiederaufbau und zunehmende Verschmelzung mit dem heute namensgebenden Bad Wilhelmshöhe."