Der Blick vom Herkules offenbart, dass nicht nur der Bergpark Wilhelmshöhe und der Staatspark Karlsaue zum grünen Stadtbild beitragen. Gerade der Umgang mit dem städtischen Grün hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Kassel als eine der grünsten Großstädten Deutschlands einen Namen gemacht hat.
Im Vergleich zu den anderen hessischen Großstädten hat Kassel die meisten Stadtbäume vorzuweisen. Kassel wird bei anhaltender wirtschaftlicher Dynamik und reger Bautätigkeit gleichzeitig grüner und lebenswerter.
Denn der Zuwachs an Stadtgrün entlang der Straßen und auf Plätzen und die qualitative Weiterentwicklung von Grünflächen, Grünzügen und Spielplätzen sind wichtige Bausteine, dem Klimawandel entgegenzuwirken, die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu steigern und die biologische Vielfalt zu erhalten. Grünflächen, Parks und Gärten, Straßen- und Platzbegrünung und auch grüne Dächer und Fassaden machen Städte und Quartiere lebenswert.
Gerade unter dem Druck einer verstärkten Innenentwicklung und eines gestiegenen zivilgesellschaftlichen Interesses ist die Entwicklung des Stadtgrüns ein wichtiges Zukunftsthema für Stadt- und Verkehrsplanung, für das Image der Stadt und nicht zuletzt für den Tourismus.
Welches sind Ihre Lieblingsorte in der Stadt? Und wie stellen Sie sich den Freiraum im Kassel der Zukunft vor? Das waren Fragestellungen für die Beteiligungsaktion „Auf die Plätze, fertig, los!“. Dabei kamen viele interessante Beiträge zusammen.
Zwei Urbane Waldgärten entstehen in Kassel. Waldgärten umfassen vorwiegend essbaren Pflanzen. Die Gestaltung ist dem schichtweisen Aufbau eines Laubwaldes sehr ähnlich. Waldgärten haben viele positive ökologische, klimatische und soziale Aspekte.
Ruhe und immer wieder faszinierende Aussichten: In Deutschland zweitgrünster Stadt erwarten Sie zahlreiche Parks und Gärten, die zu ausgedehnten Spaziergängen einladen. Natur mitten in der Stadt - und zu jeder Jahreszeit ideal für einen langen Spaziergang.
Streuobstwiesen gibt es an vielen Stellen im Kasseler Stadtgebiet und sie werden heute wieder vermehrt kultiviert. Obst selber zu ernten, ist nicht nur kostengünstig, es ist in Zeiten von Fast Food und Fertigmenü auch ein echtes Naturerlebnis.
Wenn Sie uns bei der Pflanzung von jungen Bäumen unterstützen möchten und zum Beispiel wegen einer Taufe, eines Geburtstages, einer Hochzeit, eines Jubiläums oder auch einfach ohne besonderen Anlass einen Baum spenden möchten, würden wir uns sehr freuen!
Das Kunstwerk „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ von Joseph Beuys verteilt sich im gesamten Stadtgebiet und gestaltet die Stadt auch lange nach seiner Entstehung zur documenta 7 (1982). Erkennbar sind die Bäume, die zum Kunstwerk gehören durch eine Basaltstele daneben.
Eine gesündere Lebensumwelt für Bürgerinnen und Bürger: Blühflächen entziehen der Atmosphäre mehr CO2 als einfache Rasenflächen - echte CO2-Senker im urbanen Raum. Sie weisen eine hohe Artenvielfalt auf und bieten für heimische Insekten und Kleintiere ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
Für die Stadt Kassel ist die Erhaltung und Verbesserung des Stadtgrüns vor allem in ihrer urbanen Mitte eine zentrale Herausforderung für die Zukunft. Seit 2017 kann die Stadt mithilfe von Fördergeldern vom Bund und dem Land Hessen diesem Ziel ein wenig näherkommen.
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Stadtgrün - Die Referenzbeispiele
Referenzbeispiele, wie die Stadt ihre Hauptverkehrsstraßen durch zusätzliches Grün aufwertet, ist unter anderem die Friedrich-Ebert-Straße: Der heutige Boulevard-und Alleecharakter der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Ständeplatz und Annastraße wird maßgeblich durch die neu gepflanzten 72 Amber-Bäume geprägt.
Ebenso wurde die barocke Achse zwischen Bergpark und Innenstadt, die Wilhelmshöher Allee, seit Abschluss der Arbeiten im vergangen Jahr als verbindendes grünes Band sichtbar gemacht. Dafür sorgen ein bewässertes Rasengleis, Hecken aus über 10.000 Hainbuchenpflanzen, 190 neue Linden und 60 mit Kletterpflanzen versehene Straßenbahn-Stahlmasten. Als weiteres „Nationales Projekt des Städtebaus“ hat die Stadt nun den Brüder-Grimm-Platz in den Blick genommen. In seinem jetzigen Zustand besitzt er wenig Aufenthaltsqualität und wird eher als Verkehrsraum mit grünen Restflächen wahrgenommen. In den kommenden Jahren soll auch er zu einem städtebaulichen Juwel mit viel Grün werden.
Die Holländische Straße wurde in den vergangenen Jahren schrittweise durch die Pflanzung verschiedener Bäume grüner. Deutlichen Schwung erhält dieses Projekt durch eine Förderung des Landes Hessen zur Klimaanpassung. Damit können zwischen Holländischem Platz und Eisenschmiede 50 neue Bäume gepflanzt werden.
Auch auf dem neu gestalteten Friedrichsplatz ist es grün: 31 Linden wurden dort gepflanzt, die Dank hochwertiger Wurzelschutzsysteme und einer automatischen Bewässerung mit Hitze und Trockenperioden deutlich besser zurechtkommen werden als ihre Vorgänger. In der zuvor baumlosen Unteren Königsstraße hat sich die Methode bereits bestens bewährt. Dort tragen neun Amberbäume seit 2017 zu einem attraktiven Erscheinungsbild und zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone bei.
Leuchtendes Beispiel für die qualitative Weiterentwicklung von Grünflächen ist auch der bereits verwirklichte Motzberg-Grünzug im Vorderen Westen. Im Zuge der Neugestaltung der Friedrich-Ebert-Straße ist hier zwischen der Parkstraße und der Luisenstraße ein attraktiver Grünzug mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden, der zum Spielen, Flanieren und Chillen einlädt. Bereits mit der Sanierung der Weinbergterrassen hat die Stadt Kassel eine der schönsten innerstädtischen Grünanlagen aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Das Vorhaben - in enger Zusammenarbeit mit der Kommunalen Arbeitsförderung umgesetzt - wurde beim bundesweiten Förderwettbewerb „Erfolgreiche Grünkonzepte in Städten“ ausgezeichnet.
Die Bedeutung der richtigen Bäume
Bei neuen Baumpflanzungen wird auf bessere Standortbedingungen wie größere Pflanzgruben und Substrateinsatz geachtet. Damit sollen möglichst gute Ausgangsbedingungen geschaffen werden, damit Bäume groß und alt werden können – auch wenn sie durch den Klimawandel und damit durch Hitze, Trockenheit, Stürme und Krankheiten im Verlaufe ihres Lebens deutlich mehr Stress ausgesetzt sind.
Auch die Baumartenauswahl spielt für diese Zukunftsaufgabe eine wichtige Rolle. Klimaresistente Arten, die vor Jahren nur in südlichen Ländern vorkamen, sind zunehmend in Kassel anzutreffen. Die bunte Vielfalt der im Stadtbild anzutreffenden Baumarten, die einem Botanischen Garten zur Ehre gereichen würde, ist mittlerweile auf 221 angewachsen. Sie ist auch deshalb gewollt, weil sich der Verlust in Grenzen hält, falls eine bestimmte Art durch Krankheit oder Schädlingsbefall gefährdet sein sollte. Aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken sind zudem die zahlreichen Blühflächen und Blumenwiesen, die nicht nur für bunte Farbtupfer sorgen, sondern für Bienen und Vögel eine wichtige Bereicherung ihres Nahrungsangebots darstellen.
Die strategische Weiterentwicklung
Für die Stadt Kassel ist die Weiterentwicklung bestehender Grünflächen und Grünzüge eine zentrale Herausforderung für die Zukunft. Ein wegweisendes Projekt für weitere städtische Vorhaben ist der Wahlebach-Park im Kasseler Osten, der in den kommenden Jahren zu einem Grünkorridor hochwertig umgestaltet werden soll und die Stadtteile Bettenhausen, Waldau und Forstfeld entlang des Wahlebachs miteinander verbindet. Hier soll eine naturnahe grüne Oase entstehen, die für die Menschen eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten bereithält.
Ebenso ambitioniert ist die Teilnahme am Förderprogramm „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ (ehemals Zukunft Stadtgrün in Hessen): Von der Innenstadt über Teile des Schillerviertels und der Frankfurter Straße bis zum Park Schönfeld soll in dezernatsübergreifender Zusammenarbeit und in lokaler Partnerschaft mit vielen interessierten Akteuren ein grünes Gesamtkonzept entwickelt und umgesetzt werden.
Für die Stadt Kassel ist die Erhaltung und Verbesserung des Stadtgrüns vor allem in ihrer urbanen Mitte eine zentrale Herausforderung für die Zukunft. Seit 2017 kann die Stadt mithilfe von Fördergeldern vom Bund und dem Land Hessen diesem Ziel ein wenig näherkommen.
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Kooperationen mit der Wissenschaft
Bei der Weiterentwicklung des Stadtgrüns setzt die Stadt Kassel auch auf wissenschaftliche Kooperationen. So beteiligt sich Kassel an einem Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben der Universität Potsdam „Waldgärten als langfristige, multifunktionale Flächennutzung im urbanen Raum“. Ziel ist es, aus essbaren Pflanzen einen dauerhaften waldartigen Vegetationsbestand aufzubauen. Zwei mögliche Flächen am Wahlebach-Grünzug in Waldau und ein Gelände auf der Marbachshöhe sind derzeit Grundlage weiterer Überlegungen. Wie der Wald in Zukunft aussieht und welche Bäume sich am besten dem Klimawandel anpassen, möchten mit einem gemeinsamen Projekt die Stadt Kassel, die Universität Göttingen und die Universität Kassel herausfinden. Das Versuchsfeld mit 500 jungen Stiel-, Flaum- und Traubeneichen liegt ebenfalls am Wahlebach-Grünzug.
In einer weiteren Kooperation hat sich die Stadt gemeinsam mit der Kasseler Universität intensiv mit dem Thema „Dachbegrünung zur Steigerung urbaner Klimaanpassungskapazität“ beschäftigt. Daraus entstand eine Broschüre, die Fachplanenden und Architektinnen/Architekten helfen soll, fachlich fundierte Entscheidungen zur Dachgestaltung zu treffen.
Seit einigen Jahren ist es gängige Praxis, bei Neubauvorhaben einen Mindestanteil an begrünter Dachfläche festzulegen – wenn das Haus mit einem flachen oder leicht geneigten Dach geplant wird. Damit können im verdichteten Innenstadtbereich Verbesserungen für das Stadtklima erzielt werden. Dies gilt beispielsweise auch für das Neubauvorhaben der Kasseler Sparkasse, wo der Bebauungsplanentwurf eine Dachbegrünung mit mindestens zehn Zentimetern Substratstärke auf mehreren hundert Quadratmetern vorsieht. Ein Gründach dieser Dimension kann größere Regenmengen zurückhalten. Hier soll außerdem eine herkunftszertifizierte Saatgutmischung mit hohem Blütenanteil zum Einsatz kommen, was auch den Insekten hilft.
Stadtgrün - Daten und Fakten
Kassel verfügt über fast 90 städtische Grünanlagen und Stadtteilparks (Nicht berücksichtigt Flächen von Hessen Forst sowie Hessen Kassel Heritage), 154 öffentliche Spielplätze (38 Plätze verfügen zusätzlich über einen Bolzplatz bzw. ein Basketballspielfeld) sowie weitere 12 Bolzplätze. Das Umwelt- und Gartenamt engagiert sich seit vielen Jahren für die Pflege der Kasseler Streuobstwiesen.
In Kassel beheimatet ist das Kunstwerk „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ von Joseph Beuys zur documenta 7 (1982); erkennbar sind die Bäume, die zum Kunstwerk gehören, durch eine Basaltstele. Das Kunstwerk wird von der Stiftung „7000 Eichen“ betreut. Von den 86.671 Stadtbäumen (Stand 31.12.2019) stehen ca. 25.000 an Straßen.
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