Dank für Engagement – Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen

Unterstützung, Hoffnung und Fachwissen bieten Selbsthilfegruppen für viele Menschen in Stadt und Landkreis Kassel. Beim Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen konnten Bürgermeisterin Nicole Maisch und Vizelandrätin Silke Engler rund 100 ehrenamtlich engagierte Menschen im Saal der Volkshochschule im Kreishaus Kassel be

Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen 2024: v. l. Landrätin Silke Engler, Carola Jantzen (Leiterin von KISS) und Bürgermeisterin Nicole Maisch dankten den engagierten Gruppen.

„Sie helfen sich gegenseitig, geben halt in schwierigen Lebenslagen und haben eine Strahlkraft weit über ihre Gruppen hinaus. Egal ob im Landkreis oder in der Stadt: Die Selbsthilfegruppen helfen bei Gruppentreffen oder in Chats. Sie sind die Stütze für viele Menschen in unserer Region, sie vermitteln Zuversicht und geben selbst nicht auf“, so Vizelandrätin Silke Engler und Bürgermeisterin Nicole Maisch während der Veranstaltung.

„Gerade dieses Verständnis füreinander macht das Wesen der Gruppen aus.“

Bürgermeisterin Nicole Maisch und Landrätin Silke Engler

Beide bedankten sich für den Einsatz für von Krankheit oder Schicksalsschlägen betroffene Menschen bei den Gruppenleiterinnen und -leitern, die selbst von der gleichen Problematik betroffen sind. „Gerade dieses Verständnis füreinander macht das Wesen der Gruppen aus“, sind sich Landrätin und Bürgermeisterin sicher.

Carola Jantzen, die Leiterin von KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen beim Gesundheitsamt Region Kassel, gab im Verlauf der Veranstaltung einen Einblick in die Aktivitäten von KISS und den Selbsthilfegruppen im vergangenen Jahr. 2023 wurden 20 neue Selbsthilfegruppen mit Unterstützung von KISS gegründet. „Somit treffen sich nun insgesamt 200 Gruppen regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, die meisten bei KISS im Selbsthilfetreffpunkt in der Treppenstraße 4. 18 davon aber auch in Gemeinden im Landkreis Kassel zu den Themen Adipositas, Alkohol, Depression, Multiple Sklerose, Stoma und Trauer“, so Jantzen.

Neujahrsempfang der Selbsthilfegruppen 2024

Hilfe ist vielschichtig

Einige neu gegründete Gruppen wurden im Saal von den Betroffenen selbst vorgestellt. Beispielhaft seien hier einige genannt: So betonte die Gründerin der Gruppe „Angehörige Inhaftierter“, wie wichtig es sei, sich ohne Vorurteile offen austauschen zu können. Die Vertreterin der Gruppe Eierstockkrebs hob hervor, wie bedeutsam es ist, die Hoffnung auf Überleben gemeinsam hoch zu halten.  Die Osteoporose-Gruppe wies darauf hin, dass für die weit verbreitete Erkrankung noch viel bewusster Vorsorge getroffen werden muss. Gruppenvertretende von „Angehörige Depressiver“ und „Frischgecrashte Beziehungen“ stellten heraus, wie wichtig ihnen der Halt in den Gruppen ist, um nicht zu verzweifeln. Die Vertreterin aus der Gruppe Chronisches Erschöpfungssyndrom berichtete sitzend, unter Aufbietung aller Kräfte, wie gut der Austausch mit Gleichbetroffenen tut, wenn man sonst allein zu Hause sitzen würde, bis die Forschung in ein paar Jahren erst neue Therapien entwickelt hat. 

Die Themen weiterer neuer Gruppen sind: Angehörige MS, Erwerbsminderung, Essstörungen, Junge Parkinsonerkrankte, Lernbehinderung, Hochsensibilität, Long Covid, Soziophobie und Rheuma. 

Vorgestellt wurden auch Menschen, die im vergangenen Jahr die Gruppenleitung übernommen haben in Gruppen, die bereits mehrere Jahrzehnte aktiv sind wie etwa Morbus Bechterew, Elternkreis Kassel (Drogen) oder Verwaiste Eltern. „Wir möchten anderen Menschen die Hilfe weitergeben, die wir selbst einst von der Gruppe erfahren haben“, sagen die neuen Gruppenleitungen.

Selbsthilfe-App kommt gut an

Die neue Selbsthilfe-App KISS Kassel ermöglicht den Gruppenleitungen, schnell und datensicher mit ihren Mitgliedern in Kontakt zu treten und bietet Neuinteressierten gleichzeitig einen Überblick über alle Selbsthilfegruppen. „Das kommt gut an! Wir erhalten durchweg positive Resonanz zur App-Nutzung. Der Dank von KISS gilt nicht nur Stadt und Landkreis Kassel, sondern auch den gesetzlichen Krankenkassen in Hessen, vertreten durch Andreas Kohlrautz, DAK Kassel, die sowohl die KISS als auch die Selbsthilfe-App finanziell unterstützen“, so Jantzen.

Aktuelle Informationen zu KISS sowie eine Übersicht über die Selbsthilfegruppen sind auch auf  www.kassel.de/selbsthilfe (Öffnet in einem neuen Tab) zusammengestellt. Eine individuelle Telefonberatung bei KISS ist unter 81644 222 möglich.