Im Rahmen der Kulturkonzeption wurden Ziele und Maßnahmen definiert, nach Themengebieten sortiert und eine Priorisierung vorgenommen. Dies dient als Grundlage für eine strukturierte wie zielgerichtete Umsetzung. Nachstehend wird der Umsetzungsstand in den jeweiligen Themengebieten dokumentiert.
Räume und Rahmenbedingungen
Portal Räume für Kultur
Seit Juli 2020 ist das Portal Räume für Kultur online, das im 1. Quartal 2023 grundlegend überarbeitet wurde. Mit dem Portal wurde eine Vernetzungsplattform für Raum-Suchende und -Anbietende geschaffen. Ausgangspunkt waren Bedarfe eines „digitalen Raumkatasters“ für die Raumvermittlung. Das Portal wird von einer Kulturraumagentin betreut, die sowohl für Immobilienanbieter als auch für Kulturschaffende als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.
Kultur trifft Leerstand
Im Mai 2022 wurde mit „Kultur trifft Leerstand“ ein neues Format ins Leben gerufen, das ausgehend von der Fragestellung entstanden ist, wie Kultur zu einer zukunftsfähigen Nutzung der Kasseler Innenstadt beitragen kann. Im Juli 2023 findet die zweite Ausgabe statt, die neben öffentlichen Präsentationen und Ausstellungen drei Workshopformate beinhaltet. Die Leerstände dienen dabei als Orte der Kulturellen Bildung und der künstlerischen Interventionen. Weitere Informationen zu "Kultur trifft Leerstand 2" finden Sie hier (Öffnet in einem neuen Tab).
Kulturimmobilien
Für das Zentrum für Kreativwirtschaft und die (De)Zentren für Kulturproduktion wurde ein Rahmenkonzept PDF-Datei 406 kB als Grundlage für Einzelkonzeptstudien entwickelt.
(De)Zentren für Kulturproduktion
Im Jahr 2022 lag ein besonderer Fokus auf dem Ausbau der Unterstützung der sogenannten „(De)Zentren für Kulturproduktion“ - dezentralen Standorten im Kasseler Stadtgebiet, an denen Kulturschaffende aller Richtungen und Sparten dauerhaft angesiedelt sind. Den Partnern des neugegründeten Netzwerks „(De)Zentren für Kulturproduktion“ steht seither zusätzliche finanzielle und beratende Unterstützung in den Bereichen Vernetzung, Sichtbarkeit und Strukturförderung durch die Stadt Kassel zur Verfügung. zur Verfügung. Auf einer Webseite stellen sich das Netzwerk sowie die einzelnen dezentralen Standorte mit ihren Inhalten und Schwerpunkten vor.
Zentrum für Kreativwirtschaft
Im 1. Quartal 2023 erstellte das Frankfurter Büro bb22 architekten & stadtplaner unter Einbeziehung lokaler Kreativakteurinnen und -akteure eine Konzeptstudie für ein Kasseler Zentrum für Kreativwirtschaft. Die Studie beinhaltet eine Markt- und Zielgruppenanalyse, ein Raumprogramm, ein Betriebskonzept, eine Liste geeigneter Gebäudetypologien, finanzielle Eckwerte und Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 15. Mai wurde der Magistrat beauftragt, weitere Planungs- und Umsetzungsschritte zu prüfen und vorzubereiten.
Palais Bellevue
Mit der Eröffnung des Palais Bellevue zur Museumsnacht 2023 wird Kassel um einen weiteren Kultur- und Veranstaltungsort für die Freien Kulturszenen reicher. Als Haus für Musik und Literatur wird das Gebäude Zuhause des Literaturhaus Nordhessen sowie des Spohr-Museums und steht der Stiftung Brücker-Kühner als Ausstellungsort zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die umgebaute Remise wechselnden Nutzerinnen und Nutzern insbesondere der Freien Kulturszenen einen Veranstaltungsort für bis zu 100 sitzende bzw. 200 stehende Gäste. Das Palais Bellevue erweitert damit das städtische Angebot an Veranstaltungsräumen.
Olof-Palme-Haus
Das ehemalige Olof-Palme-Haus, das im April 2023 abgerissen wurde, soll an gleichem Ort wieder errichtet werden. Hierzu wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet, welches verschiedene Nutzergruppen und -arten berücksichtigt (Kulturakteur*innen, Vereine und Ortsbeirat ebenso wie Jugendliche und Senior*innen; Familienfeiern oder Sitzungen gleichermaßen wie Vorträge, vhs-Kurse und kleinere kulturelle Veranstaltungen).
Bunker Dormannweg und Agathofbunker
Im Juli 2020 wurde der Babylon Musikbunker (Öffnet in einem neuen Tab) am Dormannweg nach umfassendem Umbau zum Probezentrum mit rund 70 Übungsräumen eröffnet. Er wird vom Rückbüro e. V. organisiert und von privatwirtschaftlichen Eigentümern betrieben. Der Umbau des von der Stadt Kassel angekauften Agathofbunkers (Öffnet in einem neuen Tab) zu einem soziokulturellen und jugendkulturellen Zentrum und zur Nutzung durch freie Kulturträger ist in baulicher Umsetzung.
Institutionen stärken
Neuförderungen und Fördererhöhungen
In den letzten Jahren ist es gelungen, zahlreiche Kulturschaffende nachhaltig zu unterstützen, indem sie erstmals bei der institutionellen Förderung berücksichtigt wurden oder die bestehende Förderung substantiell erhöht wurde. Die Förderungen sind vornehmlich im Bereich der infrastrukturellen und institutionellen Stärkung der Freien Szenen, wie z.B. der Literatur-, der Musik-, der Tanz-, der Kino- und Filmszene, der Darstellenden sowie der Bildende Kunst, der Sozio- und Stadtteilkultur, der Gedenkkultur und der Kulturellen Bildung angesiedelt. Sie dienen beispielsweise der Unterstützung der Akteure bei laufenden Betriebs- und Programmkosten, bei notwendigen Maßnahmen, der Netzwerkarbeit und der Durchführung von Festivals und Reihen. Im Sinne der nachhaltigen Sicherung von Vielfalt und Umfang der Kasseler Freien Kulturszenen werden in 2023 sukzessiv zahlreiche Strukturförderungen, die bisher per Bescheid bewilligt wurden, in vertraglich abgesicherte institutionelle Förderungen überführt.
Insgesamt belaufen sich die Fördererhöhungen und Neuförderungen in 2023 im Vergleich zu 2018 auf über 2 Mio. €, ohne Investitionsmittel und Baumaßnahmen. Die Mittel für Kulturförderung konnten von 2018 auf 2023 somit mehr als verdoppelt werden. Zusätzlich wurden im Rahmen des von der Stadt aufgelegten Corona-Sonderprogramms „Kopf hoch, Kassel!“ weitere 1,5 Mio. € für den Kulturbereich bereitgestellt und die Kulturinstitutionen so auch während der Pandemie unterstützt und gestärkt.
Technikmuseum Kassel
Als Beispiel für die institutionelle Weiterentwicklung in freier Trägerschaft genannt werden kann zudem das Technik‐Museum Kassel, das mittels finanzieller Zuwendungen durch die Stadt Kassel langfristig und nachhaltig gestärkt wird. Unter anderem konnten dort zwei Stellen geschaffen werden, die einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung des Museums leisten. In enger Abstimmung mit dem Kulturressort wird an der Neukonzeption des Museums gearbeitet, für die Entwicklung und Umsetzung eines Museums‐Konzeptes wurden seit dem Jahr 2019 Mittel bereitgestellt.
Räume und Kulturimmobilien
Einen spürbaren Beitrag zur Stärkung der Institutionen leisten zudem die Maßnahmen im Bereich der Räume und Kulturimmobilien, z. B. das Portal Räume für Kultur, die Renovierung und Entwicklung des Palais Bellevue oder die Unterstützung und Vernetzung der (De)Zentren für Kulturproduktion.
Kulturförderung
Stelle für Drittmittel-Akquise
Zur Stärkung der Strukturen der Kulturförderung wurde 2020 eine Mitarbeiterin in der Abteilung Kulturförderung und –beratung für die Unterstützung der Kulturschaffenden bei der Akquise von Drittmitteln auf Landesebene, Bundeseben und bei der EU eingestellt.
Neben der Entwicklung und Durchführung einer Workshop-Reihe zur Wissensvermittlung über die Förderlandschaft und Förderprogramme, konnten bereits einige Projekte erfolgreich bei der Antragstellung unterstützt werden. So hat sich beispielsweise eine städteübergreifende Kooperation zwischen dem Konservatorium der italienischen Partnerstadt Florenz, einem freien Träger in der serbischen Stadt Belgrad und dem Förderverein Minimal Music e.V. in Kassel entwickelt, um das 1. Europäische Minimal Music Festival zu planen und umzusetzen. Dazu werden u.a. europäische Fördermittel akquiriert und auch für langfristige Kooperationen untereinander genutzt. Aktuell wird das Projekt vom EU-Förderprogramm ERASMUS unterstützt.
Insbesondere während der Corona-Pandemie ermöglichte die zielgerichtete Beratung die Unterstützung zahlreicher Akteurinnen und Akteure nicht nur durch das städtische Förderprogramm „Kopf hoch, Kassel!“, sondern auch durch die Corona-Fördertöpfe auf Landes- und Bundesebene.
Digitalisierung des Antragsverfahrens
Mitte Dezember 2022 ist das Online-Antragsverfahren zur digitalen Beantragung von Projektförderungen freigeschaltet worden. Im Rahmen der Einführung fanden im Dezember 2022 und Januar 2023 insgesamt vier Webinar-Termine zum Thema „Antragstellung“ statt, in welchen neben der Vermittlung grundlegender Informationen zur Projektförderung auch der Umgang mit dem Antragsassistenten geschult wurde. Mittelfristig wird im Rahmen der Digitalisierung die Etablierung der Online-Antragsstellung als Hauptantragszugang angestrebt.
Etatentwicklung
Die Mittel für Kulturförderung konnten mit Fördererhöhungen und Neuförderungen über 2 Mio. € in 2023 im Vergleich zu 2018 mehr als verdoppelt werden, Investitionsmittel und Baumaßnahmen noch nicht eingerechnet. Zusätzlich wurden im Rahmen des von der Stadt aufgelegten Corona-Sonderprogramms „Kopf hoch, Kassel!“ weitere 1,5 Mio. € für den Kulturbereich bereitgestellt.
Ausstellungshonorare
Während es beispielsweise im Musikbereich etabliert ist, für Auftritte entlohnt zu werden, gilt dies für ausstellende Künstlerinnen und Künstler nicht gleichermaßen. Durch das neue Förderinstrument der „Ausstellungshonorare“ konnte dieser Finanzierungslücke im Bereich der Bildenden Kunst entgegen gewirkt werden. Seit 2020 können ausstellende Institutionen in Kassel, die regelmäßig vom Kulturamt gefördert werden, Anträge auf Gewährung von Ausstellunghonoraren für die bei ihnen ausstellenden Bildenden Künstlerinnen und Künstler beim Kulturamt der Stadt Kassel beantragen. Damit soll insgesamt ein vorbildhafter Impuls gesetzt werden zur Zahlung von Honoraren im Ausstellungsbereich. Weitere Informationen zum Antragsverfahren und den Finanzierungsvoraussetzungen bietet die Seite zur Kulturförderung.
Im April 2022 wurde der Newsletter zu Förderung der Kultur in Kassel eingerichtet, der regelmäßig alle sechs bis acht Wochen über aktuelle Förderprogramme, Preise und Fristen informiert.
Stadt(teil)entwicklung und Teilhabe
Entsprechend des zusammen mit der Kulturkonzeption Kassel 2030 beschlossenen Maßnahmenkatalogs wurde 2019 der Fördertopf „Stadt(teil)arbeit und Teilhabe“ mit einem finanziellen Ansatz von 30.000 Euro eingerichtet, über den insbesondere solche Projekte gefördert werden, die auf Stadtteilebene kulturelle Zusammenarbeit und quartiersnahe Kulturprogramme verwirklichen.
Kulturelle Bildung, Transkulturelle Öffnung und Teilhabe
Koordinierungsstelle für Kulturelle Bildung
Bereits 2019 wurde im Rahmen der Umsetzungsmaßnahmen zur Kulturkonzeption Kassel 2030 ein Fördertopf für Projekte im Bereich der Kulturellen Bildung mit einem finanziellen Ansatz von 30.000 Euro eingerichtet. 2020 wurde des Weiteren eine Mitarbeiterin für die von der Kulturkonzeption empfohlene Koordinierungsstelle für Kulturelle Bildung eingestellt. Im Zentrum der Koordinierungsstelle steht die Vernetzung der verschiedenen Akteurinnen und Akteure sowie die stadtweite Erhöhung der Sichtbarkeit bestehender Angebote Kultureller Bildung. So zeichnet sich die Stelle beispielsweise für die seit 2019 organisierten Werkstätten für Seniorinnen und Senioren verantwortlich. In Kooperation mit dem Referat für Altenhilfe werden dabei unterschiedliche künstlerische Werkstätten angeboten, die Raum für kreatives Gestalten und den sozialen Austausch mit Gleichgesinnten bieten. Professionellen Künstlerinnen und Künstler aus Kassel leiten Workshops mit Interessierten ab 60 Jahren, geben Tipps für die Umsetzung kreativer Ideen und bieten die Möglichkeit, Neues auszuprobieren sowie bereits Erlerntes aufzufrischen. Das Angebot ergänzt das seit vielen Jahren durch das Kulturamt verantwortete und bewährte städtische Programm „KinderKulturUrlaub“, bei welchem professionelle Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Bildender Kunst, Musik, Tanz, Kunsthandwerk sowie Film und Theater im Rahmen einer Kreativ-Projektwoche Kindern ihre Fähigkeiten vermitteln und in Zusammenarbeit mit Erzieherinnen und Erziehern Raum zur Entfaltung der kreativen Talente der Kinder schaffen.
KURT - Kultur.Raum.Temporär
Gemeinsam mit dem Jugendamt hat das Kulturressort im documenta-Sommer 2022 das kulturelle Bildungsprojekt „KURT – Kultur.Raum.Temporär“ entwickelt, im Rahmen dessen temporär ein Glaskasten an der Kurt-Schumacher-Straße kulturell bespielt wurde. Der Glaskasten fungiert dabei unter anderem als Galerie bzw. Ausstellungs- und Workshopraum, als temporärer Jugendtreff, als Vernetzungstreffpunkt der Kulturellen Bildungsakteurinnen und -akteure, als Informationsschaufenster und als Veranstaltungsort für Kulturelle Bildungsformate. Aufgrund der hohen Nachfrage und des großen Interesses wurde KURT – Kultur.Raum.Temporär bis zum Ende des Jahres 2022 verlängert.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Im Sinne der ressortübergreifenden Zusammenarbeit, beteiligen sich Kulturdezernat und –amt zudem an den vom Dezernat -V- gesteuerten Prozessen im Kontext der Auswahl Kassels als Modellkommune in dem Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Aufbauend auf dem überaus erfolgreichen Projekt zur Kulturellen Bildung „KURT - Kultur.Raum.Temporär“ hat am 31. Mai 2023 eine Online-Veranstaltung im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) unter Leitung des Amtes für Schule und Bildung und unter aktiver Beteiligung und Mitgestaltung des Kulturamtes stattgefunden.
Sichtbarkeit durch Kommunikation und digitale Medien
Portal Räume für Kultur
In den Workshops der Kulturkonzeption wurde nochmals die Dringlichkeit einer Raumvermittlung für Kulturschaffende deutlich. In einem ersten Schritt wurde deshalb bereits 2019 mit der Entwicklung einer Online-Lösung im Stadtportal begonnen. Dank der zielgerichteten ämterübergreifenden Zusammenarbeit, ist das Portal Räume für Kultur seit dem Sommer 2020 online und ermöglicht es Kulturschaffenden nach freien Räumen zu suchen und eigene Raum-Gesuche aufzugeben. Unterstützt werden sie dabei von Kulturraumagentin Sarah Metz, die im Auftrag des Kulturamts verfügbare und leerstehende Räume für das Angebot in der Datenbank sucht. Im 1. Quartal 2023 wurde das städtische Online-Portal „Räume für Kultur“ grundlegend überarbeitet.
Digitalisierung der Antragstellung
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Digitalisierung der Kulturförderung. Es wurde ein digitales und barrierearmes Antragsformular entwickelt, das Mitte Dezember 2022 zur digitalen Beantragung von Projektförderungen freigeschaltet wurde. Im Rahmen der Einführung fanden im Dezember 2022 und Januar 2023 insgesamt vier Webinar-Termine zum Thema „Antragstellung“ statt, in welchen neben der Vermittlung grundlegender Informationen zur Projektförderung auch der Umgang mit dem Antragsassistenten geschult wurde.
Einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Kulturakteurinnen und -akteure leistet auch der Newsletter zur Förderung der Kultur (Öffnet in einem neuen Tab), der seit April 2021 über aktuelle Förderprogramme, Kulturpreise, Beratungsangebote und Fristen informiert.
Digitales Kulturportal - Verstetigung von "Kassel Kultur"
Im März 2023 konnte das Kulturportal „ KasselKultur (Öffnet in einem neuen Tab)“ verstetigt werden. Die Homepage, die zuletzt als kasselkultur2012.de, kasselkultur2017.de und kasselkultur2022.de vornehmlich im Zeitraum um die jeweiligen documenta-Ausstellungen realisiert wurde, ist seither als dauerhaftes Format angelegt. Neben einem reichhaltigen Veranstaltungskalender präsentiert die Webseite aktuell Porträts von rund 150 Kulturveranstalterinnen und -veranstaltern, Festivals und Ausstellungsorten. Zusätzlich wird weiterhin auch über die Social-Media-Kanäle facebook (Öffnet in einem neuen Tab) und Instagram (Öffnet in einem neuen Tab) informiert.
Digitale Medien
Zudem wurden die Aktivitäten in den Abteilungen des Kulturamtes im Bereich der digitalen Medien ausgebaut und ermöglichen so online einen Zugang zu den Kultureinrichtungen der Stadt. Neben den Seiten in den Sozialen Netzwerken vom Naturkundemuseum ( Facebook (Öffnet in einem neuen Tab) | Instagram (Öffnet in einem neuen Tab)), vom Stadtmuseum ( Facebook (Öffnet in einem neuen Tab) | Instagram (Öffnet in einem neuen Tab)), der Musikakademie der Stadt Kassel "Louis Spohr" (Öffnet in einem neuen Tab) und der Stadtbibliothek ( Facebook (Öffnet in einem neuen Tab) | Instagram (Öffnet in einem neuen Tab)), werden die Bestände des Stadtarchivs regelmäßig über die Kanäle der Stadt präsentiert und die digitalen Angebote um Online-Führungen und einen literarischen Video-Adventskalender erweitert. Mit Unterstützung des Kulturdezernates/-amtes wird zudem für die Deutsche Märchenstraße eine App entwickelt, die zeitgemäß mit Informationen und Augmented Reality von Kassel ausgehend die Mitgliedsstädte vernetzt und ein ebenso hilfreicher wie unterhaltsamer Reisebegleiter wird.
Digitale Sammlungsinventarisierung
Im Rahmen der in der Kulturkonzeption priorisierten Maßnahme „Digitale Sammlungsinventarisierung“ konnten ebenfalls Fortschritte erzielt werden. Im Sinne der Sichtbarmachung der Museumssammlung hat das Stadtmuseum Kassel damit begonnen, Objekte in das Portal museum-digital (Öffnet in einem neuen Tab) einzustellen. Gestartet wurde das Projekt seitens des Stadtmuseums zunächst mit 50 Objekten, die einen starken Kassel-Bezug aufweisen. Sukzessive werden weitere Museumsstücke in die Datenbank von museum-digital aufgenommen.
Kulturpreis der Stadt Kassel
2019 wurde der Kulturförderpreis in den Kulturpreis der Stadt Kassel einschließlich eines Kulturförderpreises umgewandelt. Um die Sichtbarkeit gerade für Kulturakteurinnen und -akteure in einer frühen Phase ihrer Arbeit zu erhöhen, werden die Gewinnerinnen und Gewinner des Kulturförderpreises seit 2020 als Teil des Kulturpreises der Stadt Kassel ein Jahr lang durch Kassel Marketing in den Bereichen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.
Kooperation und Vernetzung
Die Umsetzungskoordination wurde direkt mit Beschluss der Kulturkonzeption durch die Benennung einer Mitarbeitenden sichergestellt, die den Prozess seitdem begleitet und steuert.
Kulturbeirat
Ein zentrales Anliegen der Umsetzung ist die Verstetigung des partizipativen Prozesses, der maßgeblich zum Gelingen des Erarbeitungsprozesses beigetragen hatte. Im Sinne der „Kooperation und Vernetzung“ arbeiteten Kulturdezernat und -amt deshalb gemeinsam mit den involvierten städtischen Ämtern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Freien Szenen an der Gründung eines städtischen Kulturbeirats. Nach Beschluss der Satzung durch die Stadtverordnetenversammlung (Sommer 2022) und der Geschäftsordnung durch den Magistrat (Herbst 2022) konnte im März 2023 die Vollversammlung der Kulturschaffenden zur Bestimmung der Mitglieder aus den Freien Kulturszenen stattfinden und der Kulturbeirat mit der konstituierenden Sitzung im Mai 2023 seine Arbeit aufnehmen.
Kultur und Nachhaltigkeit
Ein weiterer Baustein ist die Forstsetzung des Beteiligungsprozesses im Zuge der Weiterentwicklung der Kulturkonzeption im Sinne der „rollenden Planung“. Im Juni 2021 fand die Veranstaltung „Kultur und ökologische Nachhaltigkeit – Eine Veranstaltung im Rahmen der Kulturkonzeption Kassel 2030“ statt, mit dem Ziel, den in der Kulturkonzeption angesprochenen Aspekt der Nachhaltigkeit zu vertiefen, die in eine Vernetzungs- und Austauschplattform (à Website Kultur und Nachhaltigkeit verlinken) auf der städtischen Webseite mündete. Vertiefende Schwerpunkte zur sozialen ebenso wie zur ökonomischen Nachhaltigkeit sollten folgen und werden nun in einem Sammelband mit dem Titel „Kultur und Nachhaltigkeit. Handlungsfelder und Praxisbeispiele“ vorgestellt, der voraussichtlich Ende des Jahres erscheint. In der Publikation eröffnen 29 Autorinnen und Autoren zentrale Handlungsfelder von Kultur und Nachhaltigkeit, führen ihre wissenschaftliche und kulturelle Perspektive auf das Thema aus und bieten konkrete Praxisbespiele – viele aus Kassel.
Weiterentwicklung während der Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie wurde kontinuierlich an der Umsetzung der Kulturkonzeption weitergearbeitet. Zahlreiche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Stärkung der Institutionen, aber auch die intensive Zusammenarbeit des Kulturressorts mit zahlreichen Kulturschaffenden sowie die vielfältigen Kooperationen untereinander, konnten einen wichtigen Beitrag im Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie leisten.
Förderung und Beratung während der Pandemie
Einen Schwerpunkt bildete seit 2020 die Sicherung und Stärkung der Institutionen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Mithilfe des laufend aktualisierten Informationsdokuments zu den Corona-Hilfen (Öffnet in einem neuen Tab) und der Unterstützung der Abteilung für Kulturförderung und -beratung konnten zahlreiche Kulturakteurinnen, -akteure und Institutionen Mittel beispielsweise aus dem Bundesprogramm „Neustart Kultur“ sowie zahlreichen weiteren Förderprogrammen erhalten.
Bei der Entwicklung von Hygienekonzepten standen Stadtverwaltung und Kulturschaffende, größere wie kleinere Institutionen sowie Häuser in öffentlicher wie freier Trägerschaft in einem engen Austausch, sodass Wissen geteilt und ein gemeinsames Vorgehen abgestimmt werden konnte. Zudem wurden die Kulturschaffenden dabei unterstützt, die geplanten Projekte entsprechend der veränderten Situation zu modifizieren und beispielsweise digitale Formate zu entwickeln.
Solidaritätsprojekte
Parallel wurden Hilfsprojekte, wie beispielsweise Crowdfunding-Kampagnen, gemeinsam mit den Kulturschaffenden entwickelt bzw. unterstützt, sodass auch jenseits der Mittelverfügbarkeiten der öffentlichen Hand Förderung generiert werden konnte. So wurde etwa die Aktion „Ohne Kultur isses für’n Arsch!“ vom KulturBahnhof auf den Weg gebracht oder auch die vom Staatstheater initiierte Kampagne „Einkommen schaffen!“ vom Kulturdezernat und -amt begleitet und unterstützt. Die Spenden- und Unterstützungsinitiativen generierten zusammen über 150.000 € als Unterstützung für freischaffende Künstlerinnen und Künstler aus der Region.
#KS21
Ein weiterer wichtiger Baustein zur Förderung und Stabilisierung der Kultur in Zeiten der Pandemie war zudem die erfolgreiche Bewerbung für das Förderprogramm „Kultursommer 2021“ der Kulturstiftung des Bundes, das sich an Kommunen richtete. In Kooperation mit zahlreichen Kulturinstitutionen und –initiativen entstand ein vielfältiges Kulturprogramm unter dem Titel „#KS21- Kasseler Kultursommer 2021“ (Öffnet in einem neuen Tab).
KW35 und KW36 - Die Kasseler Woche der Museen
Als Alternative zu der jährlich an einem Samstag stattfindenden Museumsnacht wurde mit der KW35 und KW36 ein pandemiekonformes Alternativformat entwickelt. Durch die Verlängerung auf eine Woche konnten die Besucherinnen und Besuchern die Angebote der Museen ohne Andrang unter Einhaltung der Auflagen wahrnehmen.
Digitale Formate
Durch die Pandemie gewannen die Maßnahmen der Kulturkonzeption zur Weiterentwicklung der digitalen Kommunikation weiter an Relevanz. Neben den Seiten der städtischen Kultureinrichtungen in den Sozialen Netzwerken wurden die digitalen Angebote beispielsweise um Online-Führungen und einen literarischen Video-Adventskalender erweitert.