Botanische Sammlungen

Die botanischen Sammlungen enthalten neben Blütenpflanzen auch Moose und Farne. Aus historischen Gründen gliedern wir hier auch die Pilze, Flechten und Kieselalgen ein, die heute jeweils eigene Wissenschaftszweige bilden. Hinzu kommen Spezialsammlungen zu Samen, Hölzern sowie Pflanzenkrankheiten (Pilze, Minen, Gallen).

Xylothek Schildbach

Rückenbeschriftung eines Holzbuches aus der Schildbach'schen Holzbibliothek

"Mit der schildbachschen Holzbibliothek besitzt die Sammlung des Naturkundemuseums ein herausragendes, einmaliges Ausstellungsobjekt, das uns die Holzgewächse, also Bäume und Sträucher in Kassel so zeigt, wie sie in exemplarischer Weise im ausgehenden 18. Jahrhundert enzyklopädisch geordnet für eine anschauliche Betrachtung zubereitet wurden. Dabei wird aus jeder einzelnen Baum- oder Strauchart eine Art Scheinbuch gebildet, dessen Äußeres aus Holz und Rinde besteht, während im Inneren die jeweiligen Blätter, Blüten und Früchte dreidimensional vorgestellt sind. [...]
Diese Holzbibliothek umfasst heute noch 530 einzelne "Bücher", die von Carl Schildbach spätestens ab 1780 als Sammlung von Hölzern und Pflanzenteilen angefertigt wurden. Sie wurde zum Prototyp der sogenannten "Xylothek" (griechisch: xylon = Holz; griechisch: theke = Aufbewahrungsort) - ein nach dem Muster von "Bibliothek" von der späteren Wissenschaft geprägter Begriff."

Auszug aus: Anne Feuchter-Schawelka (2001): Carl Schildbachs "Holzbibliothek nach selbstgewähltem Plan" von 1788. - 32 S., Stadt Kassel, Hrsg., erhältlich an der Kasse des Naturkundemuseums.

Innenansichten ausgewählter Holzbücher

Die Bildergalerie zeigt eine Auswahl aus der 530 Bücher umfassenden Holzbibliothek. Der Bildtitel bezeichnet die Rückenbeschriftung und die Bildbeschreibung jeweils die Deckelbeschriftung im originalen Wortlaut.

Kieselalgensammlung Krasske

Objektträger aus der Kieselalgensammlung

Die Diatomeensammlung von Georg Krasske (1889−1951) wurde 1952 für das Naturkundemuseum Kassel angekauft. Sie enthält knapp 5900 Dauerpräparate und etwa 2600 Streuproben. Aus Europa sind neben Hessen die Alpenländer, Sachsen und Finnland besonders gut repräsentiert. Die Schwerpunkte der außereuropäischen Aufsammlungen liegen bei Brasilien, Chile und Taiwan. Die Sammlung enthält mindestens 209 Typuspräparate, auf denen ungefähr 270 vorwiegend von Georg Krasske beschriebene Diatomeen-Arten belegt sind.

Flechtensammlung Follmann

Umschlag aus der Flechtensammlung Follmann

Flechten sind eine symbiontische Lebensgemeinschaft aus Pilzen und bestimmten Algen bzw. Bakterien. Die Flechtensammlung von Gerhard Follmann besteht aus 11.000 Proben in 450 Schachteln. Die Schachteln sind alphabetisch nach den enthaltenen Arten sortiert. Es gibt eine quantifizierte Artenliste, die etwa 3800 Taxa enthält. 119 Taxa sind als Typus gekennzeichnet.