Archive & Bibliothek

Wer hat wann, was und warum gemacht? Unser Archiv besteht aus Dokumenten und Fotografien. Es macht Geschichte und Geschichten des Museums und der Sammlungen nachvollziehbar. In der Bibliothek bewahren wir naturkundliche Arbeiten von Generationen lokaler Naturforscher.

Historische Dokumente & Nachlässe

In unserem Archiv sind aus landgräflicher Zeit heute nur wenige Briefe, Akten, Sammlungslisten und Sammlungskataloge überliefert. Die ältesten, bisher im Archiv des Naturkundemuseums aufgefundenen Inventare stammen aus dem 18. Jahrhundert. Das Inventarium "Anatomie-Cammer vom 5. Februar 1727" ist eine Auflistung aller Gerätschaften und Objekte in der Anatomiekammer im Kunsthaus (Ottoneum), wie sie Peter Wolfart (1675-1726) Kassel bei seinem Tod am 3. Dezember 1726 hinterlassen hat. Erstellt wurde sie von seinem Sohn Christoph Joachim Wolfart (1702-1750, ab 1728 Landphysicus in Kassel und Aufsicht über die Anatomiekammer). Bei dem "Index Mineralium Musei" scheint es sich um den ersten Katalog der Geowissenschaftlichen Sammlung nach der Aufstellung der Objekte im 1779 eröffneten Museum Fridericianum zu handeln. Nach ersten Analysen wurde er ab ca. 1782 geführt.

Pilzzeichnung von Heinrich Eisenach (1814-1891)

Neben diesen wertvollen Unikaten bewahren wir Archivmaterial des ehemaligen Vereins für Naturkunde (gegr. 1836) sowie einige Akten aus der Zeit des "Königlichen Naturalienmuseums" um 1900. Darunter befinden sich auch Inventarbücher, die 1874 vom damaligen Museums-Inspector August Lenz (1828-1902) angelegt wurden. Sie listen den Museumsbestand bis in die 1930er Jahre auf.
Darüber hinaus ergänzen Dokumente aus dem Nachlass von Heinrich Eisenach (1814-1891) und Hermann Schulz (1882-1970) das Archiv sowie Museumsakten aus der Nachkriegszeit bis heute.

Fotosammlung

Handkoloriertes Dia von Josef Hanel (um 1920)
Handkolorierte Dias von Josef Hanel (um 1920)

Wir schätzen den Bestand unserer Fotosammlungen auf ca. 75.000 einzelne Bildträger. Der mit Abstand größte Teil stammt von Hermann Schulz (1882-1970). Er vermachte seine gesamte naturkundliche Sammlung 1966 dem Naturkundemuseum. Neben eigenen Aufnahmen enthält die Sammlung Schulz pflanzen- bzw. naturkundliche Aufnahmen sowohl aus privaten Quellen als auch Diareihen von Lichtbildverlagen, die in den 1920er Jahren für den Botanischen Garten bzw. den Schulunterricht angekauft wurden.  Hierbei handelt es sich in erster Linie um Diapositive auf Glasträgern. Einige Jahre später kamen noch naturkundliche Diareihen aus der damaligen Stadt-Kreisbildstelle von Kassel hinzu.

Als Fotografen und Institutionen seien hier folgende Namen genannt: Benzinger, Bezirksstelle für Naturschutz, Botanischer Garten Kassel, Britzel, Buschhardt, Daniel, Deutsche Lichtbildergesellschaft, Deutscher Lichtbilderdienst, Dr. Bergener, Dr. Defner, Dr. Eberle, Dr. Paul, Dr. Schütz, Dr. Stolberg, Eckerlin-Brede, Falkenberg, Farbenfabrik Leverkusen, Fedde, Feucht, Follmann, Geidis, Grünberg, Hanel, Hanke, Heinze, Hessler, Homann, Hygienemuseum Dresden, Kolonialkriegerdank, Kosmos, Leon, Lichtbilderei für Naturkunde, Liesegang, Link, Michaelis, Müller, Ohlenforst, Renkauf-Seemann, Sächsische Landesbildstelle, Schinke, Seemann, Sigmund, Stier, Stödtner, Tobler, Verein Naturschutzpark Stuttgart, Von der Trappen, Wachenfeld & Schwarzschild, Wagner & Kaiser.
Aus neuerer Zeit wird die Sammlung mit Kleinbild-Diapositiven ergänzt, zum Beispiel mit Fotos von Friedrich Jantzen, Werner Hofmann (Zugang jeweils 2008) und Tranquillus Kestler-Merlin (Zugang 2014).

Bibliothek

In unserer Präsenzbibliothek findet sich spezielle Literatur aus den Bereichen Botanik, Zoologie und Geowissenschaften. Der umfangreiche Schriftentausch mit Instituten aus 40 Ländern bringt in regelmäßigem Turnus ca. 345 verschiedene wissenschaftliche Schriften in die Regale der Bibliothek.

Öffnungszeit mittwochs 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung.