Weinbergterrassen

Die Weinbergterrassen sind im Sommerhalbjahr ein besonderes Erlebnis: Neben Bäumen, Sträuchern, Stauden und einjährigen Pflanzen blühen Rosen üppig entlang der Natursteinmauern und Rankgerüste.

Beliebte Grünfläche und ein Ort für Veranstaltungen und kulturelle Erlebnisse inmitten der Stadt

Der Weinberg ist ein historisches Gelände und mit seinen gewaltigen Stützmauern ein weiteres Wahrzeichen der Stadt Kassel. Umschlossen vom Weinbergpark steht hier die GRIMMWELT und in unmittelbarer Nachbarschaft das Museum für Sepulkralkultur. 

Neben den Gehölzflächen und Obstgehölzen, Scherrasen- und Wiesenflächen prägen viele Strauch- und Kletterrosen, Staudenbeete und bunte einjährige Blühflächen insbesondere im Sommer das Bild. Bei der Sortenauswahl wird grundsätzlich auf einen regionalen oder historischen Bezug geachtet. So hat auch die Rose "Perle von Weissenstein" ihren Platz gefunden. Dabei handelt es sich um die älteste deutsche Rose, die 1773 in Kassel vom Hofgärtner des Landgrafen gezüchtet wurde. Auch ein winziger Steingarten mit ortstypischen Trockensteinen wurde neu mit Kräutern und wärmeliebenden Stauden bepflanzt.

Die Weinbergterrassen sind zwischen dem 1. April und 31. Oktober täglich von 8 bis 19.30 Uhr geöffnet. In der Parklandschaft können auch Hunde an der Leine mitgeführt werden.

Rosen auf dem Weinberg im Juni

Zur Geschichte

Die Parklandschaft mit ihrer reichen gartenkulturellen Vergangenheit ist aufgrund ihrer zentralen Lage eng mit der Entwicklungsgeschichte der Stadt Kassel verbunden, lag jedoch Jahrzehnte brach: Zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert für den Weinanbau genutzt, wurde das Areal ab 1825 mit Biergärten und in den Berg getriebenen Felsenkellern ausgestattet.

1869 baute die Fabrikantenfamilie Henschel dort eine pompöse Residenz mit Privatgarten, die jedoch nicht von langer Dauer war: Schon 1931 wurde ein Teil des Familienanwesens auf dem Weinberg abgerissen, eine weitere Zerstörung folgte durch den Zweiten Weltkrieg. Von dem restlichen Anwesen und der Gartenanlage blieben lediglich Ruinen über, die in den Besitz der Stadt übergingen.  

Weinberg-Terrassen

Die wurden dann behutsam und schrittweise saniert, wodurch das lange vergessene Areal nach und nach wieder für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt geöffnet werden. Dabei hat sich die Stadt Kassel an der ursprünglichen gärtnerischen Nutzung der Weinbergterrassen orientiert. So wurden Weinreben in unterschiedlichen Sorten als auch anspruchsvollere Obstarten wie Maulbeeren, Mispeln, Quitten und Feigen gepflanzt. In enger fachlicher Abstimmung mit Pomologen wurde eine Auswahl an traditionellen Apfel- und Birnensorten speziell für den Standort Weinbergterrassen ausgewählt, veredelt und im Herbst 2014 gepflanzt. Die 70 Obstbäume werden an Spalieren in unterschiedlichen Formen gezogen. Der entstehende Spalierobstgarten ist in dieser Form in Nordhessen einmalig.


Lage

Eingang über Frankfurter Straße oder unterhalb der GRIMMWELT Kassel

In der Nähe

  • In der GRIMMWELT Kassel kommen die berühmten Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm in der Jetztzeit an: Wertvolle Originale, künstlerische Werke, multimediale Beiträge und Mitmach-Angebote versprechen ein spannendes Erlebnis.
    Die Seite enthält:
  • Die Kalksteinfelsen des Weinbergs sind mit Stollen und Gängen durchzogen. Einst für die Lagerung von Bier genutzt, wurden sie während des 2. Weltkriegs zu Luftschutzbunkern umgebaut und boten bis zu 10.000 Menschen Schutz. Der Feuerwehrverein Kassel bietet einmal im Monat Führungen durch die Stollen an.
  • Einzigartig in Deutschland, zeigt das Museum ein breites Spektrum an sepulkralen Objekten wie Totenhemden, Särge, Kutschen oder Trachten. Die wechselnden, thematischen Sonderausstellungen ergänzen und erweitern das Angebot.

Bunkerführungen