Ersatzfläche für Kleingärtner vom Fackelteich gefunden

Für einen Umzug des Kleingartenvereins Fackelteich stehen am Höheweg ausreichend Flächen zur Verfügung. Dies haben die abschließenden Bodenuntersuchungen ergeben.

Der Projektbeirat hat daraufhin beschlossen, die Lösung am Höheweg zu akzeptieren und die Stadt mit der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zu beauftragen. Der bisherige Standort des Kleingartens muss aufgrund des mit Blei und Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belasteten Bodens aufgegeben und saniert werden. 

Die positiven Ergebnisse eines vom Umwelt- und Gartenamt in Auftrag gegebenen Gutachtens für eine Fläche zwischen dem Höheweg und dem Grenzweg stellen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Abschluss des Altlastenprojektes „Kleingartenverein Fackelteich“ dar. Zunächst wurde bei einer Bodenuntersuchung im Bereich westlich des Höhewegs im Frühjahr 2020 für alle Beteiligten überraschend festgestellt, dass nur die Hälfte der Flächen für eine kleingärtnerische Nutzung zur Verfügung stünde. Für einen Umzug des Kleingartenvereins Fackelteich wäre diese Fläche deutlich zu klein gewesen. Nur knapp vierzig Parzellen hätten realisiert werden können – benötigt werden hingegen 150 Parzellen. 

Daraufhin hatte der Projektbeirat im Juni 2020 einvernehmlich beschlossen, die Untersuchungen auf die aktuell landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen Höheweg und Grenzweg („Höheweg Ost“) auszuweiten. Deren Untersuchung hatte die Stadt umgehend veranlasst. Sie konnten in Abstimmung mit den Landwirten in einem schmalen Zeitfenster zwischen Ernte und Neuaussaat durchgeführt werden.  

Zu den jetzt vorliegenden Ergebnissen erklärt Stadtbaurat Christof Nolda: „Die Ergebnisse weisen sogar neun Hektar bestens geeignete Flächen aus, also mehr als eigentlich nötig. Jetzt ist es an Stadt- und Kreisverband und Kleingartenverein zuzugreifen und der Stadt einen entsprechenden Planungsauftrag zu erteilen.“ Dr. Anja Starick, Leiterin des Umwelt- und Gartenamts, ergänzt: „Die Flächen sind ausreichend groß genug, um eine attraktive und auch unter ökologischen Gesichtspunkten innovative Kleingartenanlage zu planen. Ich freue mich auf den Umsetzungsprozess und die Realisierung. Nach all den gemeinsamen Bemühungen können wir jetzt positiv in die Zukunft blicken.“ 

Auch die Vorsitzende des Projektbeirats, Ortsvorsteherin Kerstin Linne (Unterneustadt), zeigt sich erleichtert, dass den Kleingärtnern eine Ersatzfläche zur Verfügung gestellt und damit eine Perspektive gegeben werden kann: „Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse hat der Projektbeirat als Vertretungsorgan der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner beschlossen, die Lösung am Höheweg zu akzeptieren und die Stadt mit der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zu beauftragen.“ Aufgrund der Corona-Situation erfolgte der Beschluss in einem schriftlichen Umlaufverfahren. 

Die Untersuchungen wurden durchgeführt, um die Eignung der Böden für das Gärtnern zu prüfen und jegliches Risiko einer Belastung auszuschließen. „Nur einwandfreie Böden können wir akzeptieren“, erklärt Wolfgang Böcker, Vorsitzender des Stadt- und Kreisverbandes Kassel der Kleingärtner e.V., „sonst kämen wir vom Regen in die Traufe!“ Diese Forderung ist sehr verständlich, da der Kleingartenverein Fackelteich seinen bisherigen Standort wegen des mit Blei und Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belasteten Bodens verlassen muss.  

Im Februar 2019 hatte die Stadtverordnetenversammlung daher einstimmig beschlossen, die Altlast „Kleingartenverein Fackelteich“ aufzugeben und brachzulegen, mit dem Land Hessen über die Durchführung der dazu notwendigen Maßnahmen zu verhandeln und für die Kleingärtner Lösungsmöglichkeiten zu suchen, um den Verlust des Kleingartengeländes zu kompensieren. Nach einer intensiven Suche nach einer Ersatzfläche, bei der auch mehrere Standortvorschläge der Kleingärtner geprüft wurden, verblieb am Ende das Areal am Höheweg.  

Der Vorsitzende des KGV Fackelteich, Michael Zaun, zeigt sich erleichtert über die positive Entwicklung: „Mit der Fläche am Höheweg hat der fast hundertjährige Verein wieder eine Zukunft. Diese wollen wir gemeinsam mit den umzugswilligen Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern vom derzeitigen Vereinsgelände und neu gewonnenen Gartenfreunden gestalten.“ 

„Die Suche nach einer Ersatzfläche war für die städtische Verwaltung eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, da unterschiedlichste Interessen zu berücksichtigen waren. Umso erfreulicher sind nun die Ergebnisse des Gutachtens, mit denen jetzt gemeinsam umgegangen werden muss“, so das Fazit von Stadtbaurat Nolda. Da dem Auftrag zur Flächensuche ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zugrunde liegt, wird die Umsetzung der Flächenentwicklung ebenfalls den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt. 

Fest steht, dass Stadt und Land am Sanierungsplan der Altfläche des Kleingartenvereins Fackelteich weiterarbeiten. Noch in der ersten Jahreshälfte sollen die Planwerke der Fachbüros dem Regierungspräsidium übergeben werden. Die gärtnerische Nutzung wird den Mitgliedern unter Einhaltung der bekannten Empfehlungen des Regierungspräsidiums und des Gesundheitsamts voraussichtlich noch bis einschließlich 2022 möglich sein.