Modellprojekte Smart Cities zu Gast in Kassel

Das Smart Kassel-Büro lädt zum Erfahrungsaustausch ein. Vertreter von rund 20 Kommunen des Modellprojektes Smart Cities (MPSC) aus ganz Deutschland folgten der Einladung, das Kasseler Sensoriklabor AUREA am Auedamm zu besichtigen und gemeinsam an Smart-City-Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu arbeiten.

Das Sensoriklabor AUREA wurde Ende März 2023 am Kasseler Auedamm eröffnet. Die Stadtverwaltung und Kasseler Verkehrs und Versorgungs- GmbH testen hier verschiedene Smart-City-Anwendungen auf technische und wirtschaftliche Machbarkeit. So können Sensoren zum Beispiel den Pegel der Fulda, die Feuchte im Wurzelbereich der Bäume sowie die Zahl und Größe der Fahrzeuge am Auedamm messen. Die Sensortechnologie ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Smart City, denn sie liefert belastbare Daten, um die Stadt von morgen effizienter, nachhaltiger und sicherer zu machen.   

„Eine Smart City für die Bürgerschaft erlebbar zu machen, die Potenziale der Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit aufzuzeigen und das Umweltbewusstsein in der digitalen Welt zu schärfen, ist ebenfalls ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. AUREA geht deshalb über klassische Sensorparks hinaus und ist zudem als Bildungsprojekt angelegt,“ so Stadtklimarätin Simone Fedderke. 

Um Letzteres ging es beim Treffen in dieser Woche. Vertreterinnen und Vertreter der Modellprojekte Smart Cities konnten AUREA mit all seinen Komponenten kennenlernen – von einer Sensorik-Schulung für Bürgerinnen und Bürger über den Flächenaufbau bis hin zum Augmented-Reality-Baustein, den die Universität Kassel mitentwickelt hat. Das Ziel: die Erfahrungen und Ergebnisse des Kasseler Sensoriklabors im Dialog reflektieren, von- und miteinander lernen und Projekte im Verbund anstoßen.  

„Auch in Wolfsburg spielt Umweltsensorik eine wichtige Rolle. Hier werden ebenfalls fortschrittliche Sensorlösungen eingesetzt, um die Lebensqualität zu erhöhen und unsere Stadt nachhaltiger zu gestalten“, erklärte Jan Wilker, Referent für Digitalisierung bei der Stadt Wolfsburg. „Die Besichtigung des AUREA Sensorlabors hat mir erneut vor Augen geführt, wie wichtig und zukunftsweisend der Einsatz moderner Sensorik ist. Ich freue mich darauf, dass in Kassel gewonnene Wissen in Wolfsburg weiterzutragen.“ 

„AUREA ist unser Testlabor für Smart-City-Anwendungen. Hier gewinnen wir Daten und Erkenntnisse, wie eine digitale Steuerung von Prozessen über Sensorik, Mehrwert für uns und die Umwelt schaffen kann“, beschreibt Dr. Olaf Hornfeck, Vorstand der Städtische Werke AG, das Projekt. Was überzeugt, kann im Anschluss als Standard übernommen und auf weitere räumliche Bereiche und andere Kontexte innerhalb Kassels übertragen werden. Und auch das ist smart: Die konkreten sensorbasierten Lösungen „made in Kassel“ können und sollen auch auf andere Kommunen übertragen und von diesen genutzt werden, ganz im Sinne des Transfergedankens der Modellprojekte Smart Cities. 

Hintergrund

Mit den „Modellprojekten Smart Cities“ fördert die Bundesregierung die digitale Modernisierung der Kommunen. Das Ziel sind lebenswerte und handlungsfähige Städte, Gemeinden und Landkreise, die neue Technologien in den Dienst der Menschen und übergeordneter Ziele des Gemeinwohls stellen. Orientierung dabei gibt die „Smart City Charta“ des Bundesinnenministeriums. Die Stadt Kassel stützt sich auf die Leitlinien der Charta und verbindet mit der digitalen Transformation einen partizipativen Gestaltungsauftrag. Smarte Technologien sollen in Kassel dazu beitragen, die Lebens- und Standortqualität zu erhöhen, Ressourcen zu schonen und für mehr Miteinander und soziale Teilhabe zu sorgen.