Kassel schreibt Demokratie-Auszeichnung erneut aus

Die Stadt Kassel schreibt zum vierten Mal bundesweit die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung „Kasseler Demokratie-Impuls“ aus. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. Mai 2024.

Gewürdigt werden sollen herausragende wissenschaftliche Arbeiten sowie tiefgreifende, analytische und investigative journalistische Beiträge, welche Rassismus, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in der Gesellschaft thematisieren und sich insbesondere mit Rechtsextremismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus auseinandersetzen. Die Auszeichnung ist verbunden mit dem Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Täter, insbesondere den am 6. April 2006 in Kassel von den NSU-Tätern ermordeten Halit Yozgat und den Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke. 

„Rechtsextremismus ist eine große Gefahr für Menschen in unserem Land und eine Bedrohung für unsere Demokratie und die Grundwerte unserer Gemeinschaft wie die Unveräußerlichkeit, die Unantastbarkeit der menschlichen Würde. Das haben die aktuellen Enthüllungen erschreckend deutlich gezeigt. Deshalb ist es wichtig, genau hinzusehen, Geschehnisse und Hintergründe aufzuarbeiten und aufzuklären, um gefährliche Entwicklungen zu erkennen und möglichst zu unterbinden. Journalistische und wissenschaftliche Arbeiten können dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, betonte Oberbürgermeister Sven Schoeller. 

Würdigung wissenschaftlicher und journalistischer Arbeiten

Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung soll wissenschaftliche und journalistische Arbeiten würdigen, die sich mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus beschäftigen, Entwicklungen und Fakten sammeln, aufzeigen, analysieren und einordnen, Präventionswege eröffnen und Impulse setzen. Darüber hinaus können Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten vergeben werden.

Bewerbungsfrist läuft bis 15. Mai 2024

Für die Auszeichnung „Kasseler Demokratie-Impuls“ werden veröffentlichte und unveröffentlichte wissenschaftliche und journalistische Arbeiten, Studien und Analysen, die nach dem 1. Januar 2022 abgeschlossen beziehungsweise veröffentlicht wurden, gesucht.

Bewerbungen können bis zum 15. Mai 2024 per Post oder E-Mail eingereicht werden an:

Stadt Kassel

Büro des Oberbürgermeisters

Rathaus

34112 Kassel

E-Mail: kasselerimpulsekasselde

Unabhängige Jury

Über die Auszeichnung entscheidet eine unabhängige Jury, ihr gehören an: 

  • Hans Eichel, ehemaliger Bundesfinanzminister, Hessischer Ministerpräsident und Kasseler Oberbürgermeister; 
  • Prof. Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer der rechtsextremistischen NSU-Terrorgruppe und ihr Mitarbeiter Taha Kahya; 
  • Dr. Steffen Kailitz, Politikwissenschaftler und Extremismusforscher am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung;
  • Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Leiter des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften an der Universität Kassel.