Der Pferdemarkt sowie Teile der angrenzenden Straßen sollen grundhaft erneuert und umgestaltet werden. Beginn der Bauarbeiten könnte in der zweiten Jahreshälfte 2023 sein.
Der für das Quartier namensgebende, zentrale Stadtplatz „Pferdemarkt“ ist von hoher Bedeutung für die Stadtteilidentität und Teil einer denkmalgeschützten Gesamtanlage. Er ist ein wichtiger Treffpunkt im Quartier und soll mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Vorgesehen ist eine gestalterische Einbeziehung angrenzender Flächen, um neue Impulse zur Entwicklung des gesamten Quartiers zu liefern. Das Projekt ist als zweiteiliges Projekt im Bund-Länder-Programm Soziale Stadt (seit 1. Januar 2020 Sozialer Zusammenhalt) angemeldet und bewilligt worden. Es besteht eine starke Verzahnung zwischen den zwei Projekten: Umgestaltung Platz Pferdemarkt (Federführung Umwelt- und Gartenamt), sowie dem Umbau vom Straßenraum rund um den Pferdemarkt (Federführung Straßenverkehrs- und Tiefbauamt).
Durch ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept wurden Vorschläge für eine zeitgemäße Gestaltung für Grünanlage und Verkehrsräume entwickelt. Die mit dem Platz verbundenen Verkehrsräume sind die Straßen Pferdemarkt, Mittelgasse (teilweise), Kastenalsgasse (teilweise) und Weißer Hof. Der Platz soll in seiner Gesamtheit mit der Funktion als Begegnungsort gestärkt werden, indem in Teilen die platzangrenzenden Verkehrsräume zu verkehrsberuhigten Bereichen ausgebaut werden. Zum anderen soll sich die bestehende Grünanlage in einem verträglichen Maß – nach Westen hin in einer Größenordnung von 410 qm – ausweiten.
Aufgrund der zur Verfügung stehenden Fördermittel untersteht der Projektumsetzung ein strikter Zeitplan: Dieser sieht eine Umsetzung und Abrechnung bis Ende 2024 vor.
Der Straßenzustand der um die Platzfläche verlaufenden Straßen ist mit der Kategorie 6 bewertet, was dem schlechtesten Erhaltungszustand entspricht. Gleiches gilt für die Straße Weißer Hof. Der betreffende Teil der Müllergasse wird mit 5 bewertet.
Die geplante Neuordnung der Verkehrsflächen dient der Aufwertung der Straßenräume, der Sicherung der bestehenden Verkehrsfunktionen und der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für die Nahmobilität. Die Aufenthaltsqualität wird durch die Neuordnung der Verkehrsflächen wesentlich verbessert. Die Umgestaltung Pferdemarkt ist Teil der geplanten Maßnahmen zur Stärkung der Verbindungsfunktion für den Fuß- und Radverkehr zwischen dem Universitätsstandort Holländischer Platz und der Innenstadt. Gleichzeitig soll der karge Grünanteil durch das Projekt deutlich erhöht werden.
2. Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030
Die Maßnahme des Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes trägt positiv zu folgenden Maßnahmenfeldern des Verkehrsentwicklungsplanes bei:
Die Radverkehrsbeziehung zwischen Universität und Innenstadt ist ein wichtiger Bestandteil des Nebenroutennetzes. Die Planung für den Platzbereich Pferdemarkt berücksichtigt die geplanten Radwegeführungen von der Uni/Querungsstelle Artilleriestraße über die Artilleriestraße-Töpfenmarkt zum Altmarkt und von der Uni/Holländischer Platz über die Müllergasse-Mittelgasse zum Zentrum. Auf den Radverkehrsrouten wird der Radverkehr weiterhin mit Tempo 30 geführt und durch die neue Verkehrsführung am Pferdemarkt um den verkehrsberuhigten Bereich herumgeführt. An der Platzfläche Pferdemarkt ist die Neuerrichtung von Fahrradstellplätzen nach den Anforderungen der hessischen Richtlinie für Fahrradabstellanlagen vorgesehen. Damit kommt die Planung dem Stadtverordnetenbeschluss Nr. 101.18.1237 in den Punkten (4), (5) und (7), nach.
4. Fußverkehrsförderung
In den Streckenabschnitten der Platzfläche Pferdemarkt und Kastenalsgasse ist die Ausweisung als verkehrsberuhigter Bereich vorgesehen. Durch die Reduzierung der Geschwindigkeit in diesen Bereichen auf Schrittgeschwindigkeit erhöht sich die Verkehrssicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger. Zudem haben diese nun Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmenden. Der verkehrsberuhigte Bereich wird niveaugleich und barrierefrei ausgebildet. Die verfügbaren Gehwegflächen an der Kastenalsgasse werden durch Neuordnung des ruhenden Verkehrs erweitert. Dadurch wir die Aufenthaltsqualität in allen Platzbereichen erhöht. An den umgebenden Straßen wird das Queren der Fahrbahnen durch reduzierte Fahrbahnbreiten erleichtert, die Einmündungsbereiche werden barrierefrei hergestellt.
Im Bereich der geplanten Grünflächenerweiterung bleiben die bestehenden Fußwegebeziehungen erhalten und werden durch neue Wegebeziehungen ergänzt.
5. Ruhender Verkehr
Der im heutigen Umfeld des Planungsbereiches größtenteils am Fahrbahnrand ruhende Verkehr erfährt eine neue, eindeutigere Ordnung, durch die bauliche Ausweisung von Stellplätzen.
6. Klimaschutz
Da die bestehende Grünanlage nach Westen hin in einer Größenordnung von 410 qm erweitert wird, gelingt es, heute befestigte Verkehrsflächen flächenhaft zu entsiegeln. Zudem werden zwischen den baulich neu angelegten Parkplätzen 23 zusätzliche Bäume in neue Baumscheiben gepflanzt. Im Weißen Hof wird auf der südlichen Straßenseite ein durchgehender, grüner Baumstreifen angelegt, in dem weitere 7 Bäume Platz finden. Mögliche Konflikte zwischen Versorgungsleitungen und Baumstandorten werden im weiteren Verfahren mit den Versorgungsträgern abgestimmt. Alle Bereiche, in denen Bäume geplant sind, waren vorher versiegelte Verkehrsflächen.
Technische Gestaltung
Die neu geplanten Fahrbahnoberflächen werden bis auf den verkehrsberuhigten Bereich parallel zur Grünfläche im Pferdemarkt und in der Kastenalsgasse in Asphalt mit einer Breite von 5,5 Metern hergestellt und mit Hoch- und Rundborden abgegrenzt. Im verkehrsberuhigten Bereich wird die Verkehrsfläche mit Betonrechteckpflaster niveaugleich ausgebaut (Beispiel Unterneustadt).
Der Fahrbereich wird durch zwei Rinnen aus Basalt, im Abstand von 4,5 Metern optisch begrenzt.
Die baulich angelegten Stellplatzflächen werden mit Basaltgroßpflaster gepflastert. Die Traufstreifen vor den Häusern werden in Basaltsteinpflaster hergestellt. In den reinen Gehwegflächen werden Betonplatten 30 x 30 verwendet.
Durch die Verschwenkung der bestehenden Fahrbeziehung zwischen Müllergasse und Mittelgasse nach Westen wird die Vergrößerung der Platzfläche erreicht. Im Bereich der Mittelgasse gegenüber der neu gewonnenen Platzfläche werden 5 Stellplätze mit Schrägaufstellung baulich angelegt. Alle baulich angelegten Stellplätze werden mit Baumscheiben abgegrenzt oder unterteilt. Im Bereich der Straße Pferdemarkt in Richtung Schäfergasse besteht aufgrund der Fahrbahnbreite von 5,5 m die Möglichkeit einseitig am Fahrbahnrand zu parken. Gleiches gilt auch für den südlichen Teil der Mittelgasse und den Weißen Hof. Hier gibt es auf der einen Seite baulich angelegte Parkplätze und auf der anderen Seite kann bei Bedarf am Fahrbahnrand geparkt werden. Im Bereich des Verkehrsberuhigten Bereiches wird es im Pferdemarkt Senkrechtstellplätze gegen, ebenso zwei Behindertenstellplätze in der Kastenalsgasse. In Abstimmung mit KASSELWASSER muss der bestehende Kanal in Abschnitten verlegt werden.
Die Bereiche vor der Bebauung sind meist großzügig mit bis zu 3 Metern geplant. Im Bereich der Kastenalsgasse wurden breitere platzähnliche Vorzonen geschaffen, um hier nichtkommerzielle Sitzangebote und Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die geplanten Leuchtenstandorte werden, im weiteren Verfahren noch mit der Netz- und Service GmbH abgestimmt. Um die Abstellmöglichkeit für Fahrräder zu verbessern wurden an mehreren Stellen Fahrradbügel vorgesehen.
Voraussichtliche Bauzeit
Die Abstimmungen (u.a. zwecks Ausführungsplanung sowie Vorbereitung der Vergabe) sind für Herbst/ Winter 2021/22 vorgesehen. Die Ausschreibung/Vergabe für die Bauausführung soll voraussichtlich im Herbst/Winter 2021/2022 stattfinden. Die Bauausführung wäre dann ab Sommer/Herbst 2023 möglich.
Der zentrale Quartiersplatz Pferdemarkt ist von hoher Bedeutung für die Stadtteilidentität. Er ist ein wichtiger Treffpunkt im Quartier und soll mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Kommunikation und Erholung stehen hier im Vordergrund.
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