Dürre

Durch den Klimawandel drohen auch in Kassel häufigere Dürreperioden. Dürre führt zu Trockenstress für Stadtbäume und andere Pflanzen im Stadtgebiet. Auch für Flüsse und Bäche sowie das Grundwasser kann Dürre zum Problem werden.

Dürre kann durch geringe Niederschläge, erhöhte Temperaturen oder Wind verursacht werden. Im Sommer 2018 gab es beispielsweise über Wochen hinweg große Hitze und kaum Regenfälle. Dies hat zu Dürre geführt, die auch im Stadtbild sichtbar wurde: Verdorrte Rasenflächen und Bäume, die wegen der großen Trockenheit im August schon die Blätter abwarfen. Durch den Klimawandel wird es in Zukunft wahrscheinlich häufiger zu solchen Dürreperioden kommen.

Dürre schadet Pflanzen und Gewässern

Für Grünflächen und Straßenbäume steht bei Dürre weniger Wasser zur Verfügung. Das bedeutet für die Pflanzenwelt mehr Trockenstress und macht sie anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall. Auch Flüsse und Bäche leiden unter Trockenheit und führen teilweise in heißen und trockenen Sommern deutlich weniger Wasser. Im Sommer 2023 war deshalb für mehrere Monate das Entnehmen von Wasser aus den Gewässern in Kassel verboten. Voraussichtlich wird dies aufgrund des Klimawandels zukünftig häufiger vorkommen.

Auswirkungen von Dürre auf das Kasseler Trinkwasser

Das  Trinkwasser in Kassel (Öffnet in einem neuen Tab) stammt zu großen Teilen aus Grundwasser, das durch Tiefbrunnen in Kassel und Simmershausen gewonnen wird. Die restlichen 20-30 % werden aus zwei Quellbrunnen im Habichtswald und im Niestetal sowie über mehrere Flachbrunnen mit Grundwasseranreicherung im Wasserwerk Neue Mühle in Kassel direkt an der Fulda gewonnen. Die Tiefbrunnen sind so tief, dass kürzere Dürreperioden keinen Einfluss auf die Wasserverfügbarkeit der Brunnen haben. Kommen die Dürreperioden häufiger vor, kann es jedoch langfristig zu Problemen kommen. Die Quellbrunnen liefern in Dürreperioden bereits jetzt deutlich weniger Wasser und auch die Wassergewinnung an der Fulda wird bei niedrigen Wasserständen erschwert. Dadurch, dass ein Großteil des Trinkwassers aus den Tiefbrunnen stammt und der Anteil bei Bedarf auch erhöht werden kann, ist die Trinkwasserversorgung Kassels zunächst sichergestellt. Um auch in Zukunft eine verlässliche Trinkwasserversorgung garantieren zu können, sind weitere Tiefbrunnen geplant. 

Im trockenen Sommer 2018 wurden zeitweise 47 000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag verbraucht, was bereits nah an der maximalen Fördermenge von 51 000 Kubikmetern lag. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Kasseler Wasserverbrauch liegt bei 34 000 bis 35 000 Kubikmetern pro Tag.

Sparsamer Umgang mit Trinkwasser ist wichtig

Damit genügend Trinkwasser für alle vorhanden ist, sind auch alle gefragt: Besonders in den heißen Sommermonaten sollte sparsam mit dem wertvollen Trinkwasser umgegangen werden. Beispielsweise sollten Pools nicht mit Trinkwasser befüllt werden, wenn dieses gerade knapp ist.

Eine Möglichkeit Trinkwasser zu sparen ist Regentonnen oder Zisternen zu installieren und damit den Garten zu bewässern oder das Wasser beispielsweise für die Toilettenspülung zu verwenden. Auch die Stadt Kassel hat eine  Zisterne am Friedrichsplatz (Öffnet in einem neuen Tab), die mit Wasser aus der Fulda befüllt wird. Das Wasser wird dann für die Bewässerung von Pflanzen sowie zur Kanalreinigung genutzt. Dadurch wird wertvolles Trinkwasser gespart.

  • Um Kassel an den Klimawandel anzupassen, wurden bereits einige Projekte umgesetzt und die Stadt Kassel ist weiterhin aktiv. Auch die Bevölkerung sowie Unternehmen können mithelfen, dass Kassel auch in Zukunft lebenswert und sicher für alle ist.