Die Stiftung Brückner-Kühner vergibt seit 1985 den „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“ sowie seit 2004 regelmäßig auch den „Förderpreis Komische Literatur“. Die Stiftung wurde von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921–1996) ins Leben gerufen und ist heute ein Literaturzentrum für die Kultur des Komischen, für zeitgenössische internationale Poesie sowie für die Erinnerung an Werk und Leben des Stifterpaares in dessen Wohnhaus.
Literaturpreis 2026 geht an Marc-Uwe Kling
Für sein literarisches Werk zeichnet die Stiftung Brückner-Kühner 2026 Marc-Uwe Kling mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor aus. Kling wurde vom Stiftungsrat der Stiftung Brückner-Kühner vorgeschlagen und vom Magistrat der Stadt Kassel bestätigt. Die Preisverleihung findet am 7. März im Stadtverordnetensaal des Kasseler Rathauses statt, die Laudatio hält Daniel Oertel vom Ullstein Verlag.
Begründung des Stiftungsrats
Marc-Uwe Kling kann alles: Vom klassischen Slam und musikalischen Kabarett über Kinder- und Aufklärungsbücher bis hin zu Sachtexten, Fantasyromanen, sozialphilosophischer Episodensatire mit Fabelanteil und dem Thriller ist kein Terrain vor ihm sicher – sogar Gesellschaftsspiele hat er entworfen. Dabei gelingt es ihm, sein Publikum über die Generationen hinweg immer ernst zu nehmen: Er beweist ein seismographisches Gespür für brennende Themen der Gegenwart, klugen Sprachwitz und Fantasie, die die Realität immer um das entscheidende Grad weiterdreht. Groteske Figurenkonstellationen erinnern an Don Quijote und Sancho Panza und legen Seelenschichten frei, die sich in allem Menschlichen wiederfinden: Nie sind die Lesenden nur der kritische und reflektierte Kleinkünstler, immer finden sie sich auch im radikal-dreisten Känguru. Klings Werk ist eine Ermutigung zur Widerständigkeit, ohne dabei die realen Verhältnisse aus den Augen zu verlieren.
Über den Literaturpreis
Loriot, Robert Gernhardt, Gerhard Polt, Dieter Hildebrandt, Helge Schneider, Karen Duve, Felicitas Hoppe, Heinz Strunk – sie alle sind Trägerinnen oder Träger des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor. Die seit 1985 jährlich verliehene Auszeichnung stiftete das Kasseler Dichterpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis zeichnet Autorinnen und Autoren aus, deren Werk von Komik und Groteske auf hohem künstlerischen Niveau geprägt ist. Die Vergabe erfolgt nicht aufgrund eines Wettbewerbs oder der Begutachtung von eingereichten Arbeiten, sondern einzig und allein aus der Beobachtung des Literaturbetriebs durch den Stiftungsrat. Die Kasseler Sparkasse unterstützt den Preis. Die Firma Hübner stiftet die Preisskulptur.
Förderpreis Komische Literatur
Wer den auf Vorschlag von Verlagen vergebenen „Förderpreis Komische Literatur“ erhält, wird im Herbst 2025 bekannt gegeben. Die Kasseler Sparkasse unterstützte den Preis bisher großzügig, die Firma Hübner stiftet die Preisskulptur.
Über den Förderpreis Komische Literatur
Der Förderpreis Komische Literatur wird seit 1999 vergeben, ist mit 3.000 Euro dotiert und für Autorinnen und Autoren der komischen Literatur gedacht, die noch am Anfang oder einer frühen Phase ihrer schriftstellerischen Laufbahn stehen (und dem Stiftungsrat von ihren Verlagen vorgeschlagen werden). Die Einreichungsfrist endet jeweils am 30. Juni.
Ausgezeichnet wurden bisher: Frank Schulz (1999), Jochen Schmidt (2004), Tilman Rammstedt (2005), Jess Jochimsen (2006/2007), Philipp Tingler (2008), Michael Stauffer (2009), Rebekka Kricheldorf (2010), Jan Neumann (2011), Tino Hanekamp (2012), Wolfram Lotz (2013), Arno Camenisch (2015), Kirsten Fuchs (2016), Ferdinand Schmalz (2017), Dagmara Kraus (2018), Jakob Nolte (2019), Chrizzi Heinen (2020), Lukas Linder (2021), Anaïs Meier (2022), Noemi Somalvico (2023), Nele Pollatschek (2024), Stefanie Sargnagel (2025).