Zahnärztliche Untersuchung und Gruppenprophylaxe in Schulen

„Gesund beginnt im Mund“‐ dafür ist uns kein Weg zu weit. Das Gesundheitsamt Region Kassel besucht alle Grund‐, Haupt‐ und Gesamtschulen sowie alle Förderschulen in der Region Kassel und Kindertagesstätten nach Einrichtungsrücksprache und Bedarfsevaluation.

Die frühkindliche Karies nimmt nach wie vor einen hohen Stellenwert in unserer täglichen Arbeit ein. Karies ist eine Erkrankung, die wesentlich durch zahngesunde Ernährung sowie durch eine gute Mundhygiene beeinflusst werden kann.

Aus diesem Grund nehmen die Maßnahmen der Gruppenprophylaxe, die in Zusammenarbeit mit den Zahnärzten des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), dem Arbeitskreis Jugendzahnpflege (AKJ), den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, den Kitas, den Schulen etc. durchgeführt werden, einen immer wichtiger werdenden sozialkompensatorischen Stellenwert ein, da alle Kinder unabhängig ihrer Lebenssituation erreicht werden.

Das Ziel der Jugendzahnpflege und Gruppenprophylaxe ist es, präventive Maßnahmen so früh wie möglich einzusetzen, die Zahn- und Mundgesundheit zu fördern und zu erhalten und damit die Chancen auf eine zahngesunde Zukunft zu verbessern.

Alle Kinder werden einmal jährlich zahnärztlich untersucht. Bei Bedarf wird der Besuch in einer niedergelassenen Haus-Zahnarztpraxis empfohlen. Geschulte Prophylaxe-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter klären altersgerecht über zahngesunde Ernährung und zahngesunde Verhaltensweisen auf. Mit dem Einverständnis der Eltern haben im Stadtgebiet alle Kinder und im Landkreis Schülerinnen und Schüler an einigen Schulen die Möglichkeit, bis zu zweimal jährlich an einer Fluoridapplikation zur Zahnschmelzhärtung teilzunehmen.

Warum ist die frühe Prävention so wichtig?

  • Karies ist eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter.
  • Meist sind mehrere Milchzähne betroffen.
  • Es gibt wenig bis keine Kooperation bei zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen.
  • Eine umfassende Behandlung ist meist nur unter Sedierung oder Vollnarkose möglich.
  • Kinder mit kariösen Milchzähnen lernen nicht richtig sprechen und sind der Gefahr der sozialen Ausgrenzung ausgesetzt.
  • Alle Kinder sollen die gleiche Chance auf gesunde Zähne erhalten.

Rechtsgrundlagen

§21 SGB V;
§11 HGöGD;
§§71 und 149 Hessisches Schulgesetz

Termine

Termine nach Vereinbarung

Weitere Informationen

Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe umfasst folgende Maßnahmen:

  • zahnärztliche Untersuchung der Zähne (Reihenuntersuchung),
  • Dokumentation des Befundes,
  • Befundübermittlung an alle Eltern,
  • praktische Zahnputzübung nach dem KAI-Prinzip (die Abkürzung KAI steht für: Kauflächen, Außen, Innen)
  • altersgerechte Ernährungsberatung und Information über Mundhygiene und Kariesentstehung,
  • Applikation eines Fluorid-Präparates, in der Regel zweimal im Jahr (mit Einverständniserklärung der Eltern/Sorgeberechtigten).
     

Durch die Erfassung kompletter Jahrgänge an den Schulen kann eine gesamte Bevölkerungsgruppe erreicht werden (Gruppenprophylaxe). Auf diese Weise profitieren alle Schulkinder von den Maßnahmen. Regelmäßig werden die Eltern/Sorgeberechtigten über den Zustand der Zähne ihrer Kinder informiert. Bei behandlungsbedürftigen Zähnen werden die Eltern/Sorgeberechtigten aufgefordert, ihr Kind bei einem niedergelassenen Zahnarzt oder einer niedergelassenen Zahnärztin vorzustellen.

Durch die Einbeziehung der Lehrkräfte wird überdies ein Multiplikatoreffekt erzielt. Jede der Einzelmaßnahmen erfüllt dabei ihren spezifischen Zweck.

Reihenuntersuchung

  • Überweisung in eine niedergelassene Zahnarztpraxis des Vertrauens im Bedarfsfall
  • Kinder, die ein hohes Kariesrisiko tragen, können einer Intensivbetreuung zugeführt werden
  • Gesundheitsberichtserstattung ermöglicht eine gesundheitspolitische Steuerung.

Mundhygieneunterweisung 

Zweimal jährlich wird bei den Schülerinnen und Schülern altersgerecht das Grundwissen über zahngesundes Verhalten aufgebaut und die Zahnputztechnik praktisch geübt. Um richtiges Zähneputzen auch zu Hause anzuwenden bedarf es regelmäßiger Wiederholung. Dies kann im Rahmen der Gruppenprophylaxe geleistet werden.

Fluoridierung der Zähne

Das Aufbringen eines fluoridhaltigen Präparates (Fluoridin®-Gel) gilt derzeit als effektivste Methode der Kariesvorbeugung. In der Region Kassel erhalten die Kinder die Möglichkeit, mit Einverständniserklärung der Eltern/Sorgeberechtigten, in der Regel zweimal jährlich an dieser Maßnahme teilzunehmen. Die Beteiligung liegt bei ca. 70 % der Grund - und Förderschüler der Region Kassel. 

In Ergänzung mit der schulzahnärztlichen Tätigkeit wird eine Elternsprechstunde angeboten. Hier versuchen wir die Eltern zahnbehandlungsbedürftiger Kinder zu erreichen, die ihre Kinder bisher nicht einer niedergelassenen Zahnarztpraxis vorgestellt haben. Wir klären über die erforderlichen Maßnahmen auf, motivieren zur Behandlung und möchten Behandlungsängste abbauen.

Im Arbeitskreis Jugendzahnpflege Stadt und Landkreis Kassel, dessen Geschäftsstelle am Gesundheitsamt eingerichtet ist, vertritt die Abteilungsleiterin und Zahnärztin Dr. Claudia Rümmelin‐Thoma die Arbeit des zahnärztlichen Dienstes.

Weiterhin ist der zahnärztliche Dienst zuständig für die Begutachtung von Heil- und Kostenplänen in Amtshilfe für die Sozialämter, die Jugendämter und die Beihilfestellen der Region.

 Flyer Schulzahnarzt PDF-Datei 1,2 MB

 Flyer Zahnärztliche Untersuchung Kita PDF-Datei 1,6 MB

Kontakt

Katharina Kolodziejewski