Entwicklungskonzept Bildungsregion Kassel Ost

Für das Stadtgebiet östlich der Fulda hat die Stadt Kassel ein Integriertes Stadtentwicklungs-konzept erstellt.

Das Konzept zeigt die vorhandenen Qualitäten und Stärken, aber auch die bestehenden Probleme und Risiken in Bezug auf eine integrierte Stadtentwicklung auf. Als Orientierungsrahmen für Politik, Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie die vor Ort handelnden Akteure verfügt das Entwicklungskonzept zum einen über eine grundsätzlich strategische Ausrichtung mit Lösungsstrategien für einen Zeithorizont von 15 Jahren und zum anderen über einen Katalog handlungsorientierter und zielgerichteter Maßnahmen und Modellprojekte. Die Konzeption umfasst dabei verschiedene Handlungsfelder. Erklärtes Ziel für den Kasseler Osten ist im Handlungsfeld „Bildung und Kultur“ die Weiterentwicklung zu einer kommunalen Bildungslandschaft Kasseler Osten. Bereits seit 2008 wird die Bildungsregion Waldau stetig weiterentwickelt und die städtische Gesamtstrategie der kommunalen Bildungsverantwortung zur Sicherung von Teilhabe und Wirtschaftskraft bezogen auf einen Stadtteil erprobt. Ausgehend von den hier gemachten Erfahrungen und anknüpfend an bestehende Netzwerke und Kooperationen soll in den folgenden Jahren die Bildungsregion Kassel Ost entstehen.

Die Ausgangslage der Städtebauförderung will die Stadt nutzen, um im Kasseler Osten Lernende Stadtteile in enger Zusammenarbeit mit dem Bildungsbereich, der Stadtplanung sowie weiteren relevanten Akteuren und den Stadtteilen zu entwickeln.

Auf diesem Weg zum Entwicklungskonzept Bildungsregion Kassel Ost unterstützte die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) die Stadt Kassel von Dezember 2018 bis September 2019 mit einer konzeptionellen Prozessbegleitung.

Auch die Bildungsregion Waldau spielt eine zentrale Rolle, da die dort gemachten Erfahrungen, Ansätze sowie das Organisationsmodell als erfolgreich und zielführend erlebt werden. Auch wenn sich diese nicht unmittelbar auf andere Stadtteile übertragen lassen, so gilt es doch die in Waldau entstandene Expertise zu nutzen, um die Vorteile einer Bildungslandschaft zu demonstrieren und erfahrbar zu machen. Beispiele aus anderen Kommunen konnten überdies einen „Blick über den Tellerrand“ gewährleisten sowie Impulse und Inspirationen bieten.

Darüber hinaus kommt der Beteiligung der Akteure vor Ort, aber auch den Bildungsadressatinnen und -adressaten, wie Kindern, Jugendlichen sowie Bewohnerinnen und Bewohner, bei der Weiterentwicklung der Bildungslandschaft eine besondere Rolle zu. Denn die bedarfsorientierte Entwicklung von Strukturen und Angeboten erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass diese später genutzt werden. Sie ist auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Bildungslandschaft vor Ort gelebt wird und sich die gewünschten Effekte tatsächlich entfalten.

Zudem gilt es immer wieder mögliche Schnittstellen von Bildung und Stadtentwicklung in den Blick zu nehmen und die Entwicklungen der Bildungslandschaft auch städtebaulich und in der Gestaltung von Grün- und Freiflächen mitzudenken. Der gesamte Stadtteil soll als Lernort in den Blick genommen werden. Gerade in baulichen und räumlichen Veränderungen liegt oftmals eine große Kraft für den Aufbau von Bildungslandschaften. Die Zusammenarbeit über gemeinsam nutzbare Räume erfahrbar zu machen, stärkt die Kooperationsbereitschaft im Netzwerk. Neue Raumkapazitäten steigern die Motivation und die Realisierung neuartiger Bildungsangebote und bestärken das Gefühl der Wertschätzung für die Bildungsarbeit vor Ort.