Park Schönfeld-Ost hat viel zu bieten

Sport treiben, spielen oder gemütlich in der Sonne sitzen: All das ist im neu gestalteten Park Schönfeld-Ost möglich. Nach Planung, Beteiligung von Schulen und Kitas sowie vielen Mitmachaktionen gibt es auf der Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern, vergleichbar mit der Größe von 31 Handballfelder, viel zu entdecken.

v. l.: Projektleiterin Chris Dittrich, Stadtrat Norbert Wett, Leiterin des städtischen Umwelt- und Gartenamtes Anja Starick und Baumhörnchen FiPS

„Der neu gestaltete Park hat für alle Altersklassen richtig viel zu bieten: Neben Tischtennisplatten, eine Slackline, Kletterfelsen und vielen Bänken fällt natürlich die große Hollywoodschaukel auf dem Aussichtshügel sofort ins Auge“, freut sich Stadtrat Norbert Wett während der Parkeröffnung. „Bisher kannten wir diese Fläche alle wohl eher als Durchgangsgrün hin zur Aue. Durch die Umgestaltung ist das Gelände jetzt ein attraktives Naherholungsgebiet geworden. Ganz nach dem Leitbild ‚Vom Durchgangsraum zum Pausenpark‘ ist der Park jetzt ein Ort der Begegnung und des sozialen Austausches, aber auch des Erlebens und Bewegens.“

Der vorhandene Fuß- und Radweg ist erhalten geblieben und wurde um einen Rundweg für Fußgänger ergänzt (Loop).

„Mit der geplanten Entwicklung des Geländes der ehemaligen Jägerkaserne nordwestlich des Park Schönfeld Ost zu einem Wohngebiet mit rund 580 Wohneinheiten war der Umbau der Grünfläche in eine Parkanlage ein wichtiges Vorhaben, um noch mehr Freiraumangebote zu schaffen. Das große Potenzial dieser Parkfläche mit ihrer großen offenen Wiesenfläche, ihrem teilweise alten Baumbestand und dem Schönfelder Bach an der Südgrenze sowie dem Sport- und Bewegungsparcours auf der Nordseite wurde erkannt und mit der Neugestaltung weiterentwickelt, um die Freiraumbedürfnisse der Menschen zu decken und Nutzungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen zu schaffen“, sagt Baudezernentin Simone Fedderke. 

Buntes Fest

Zur Eröffnung der Parkanlage gab es ein buntes Fest mit Kinderschminken, Trainingseinheiten des Programms „Treffpunkt Bewegung in Ihrem Stadtteil“ sowie Tischtennis-Einweisungen mit der Sportvereinigung Harleshausen Kassel 19145 e. V.. Bei Kaffee, Getränke und Grillgut erkundeten viele Menschen die neuen Möglichkeiten des Parkes. „Es ist schön zu sehen, dass die Ideen der Bürgerinnen und Bürger aus unseren Stadtteilen aufgenommen wurden. Das zeigt doch gelebte Demokratie. Für unsere Stadtteile wird dieser neu gewonnene Lebensraum ein echter Zugewinn an Lebensqualität bedeuten“, sind sich Selina Holtermann, Ortsvorsteherin des Ortsbeirats Südstadt, und Harald Böttger, Ortsvorsteher des Ortsbeirates Niederzwehren, einig.

Sport, Spiel und Entspannung

Die Grünfläche als Teil des Park Schönfeld erhält neue Aufenthaltsmöglichkeiten. Dazu wurden die vorhandenen Nutzungsangebote ergänzt und aufgewertet. „Hügel mit Stahlelementen gliedern den Parkraum, schaffen Teilräume und haben gleichzeitig eine lärmmindernde Wirkung“, erläutert Anja Starick, Leiterin des Umwelt- und Gartenamtes der Stadt Kassel. „Auch für den Natur- und Klimaschutz werden dem Grünzug als Teil des Landschaftsschutzgebiets „Stadt Kassel“ wichtige Funktionen zugeschrieben. Darum musste sensibel geplant werden, und es wurde auch beim Bauen darauf geachtet, schonend mit dem Boden umzugehen.“

Der vorhandene Fuß- und Radweg ist erhalten geblieben und wurde um einen Rundweg für Fußgänger ergänzt (Loop). Der Loop führt an interessanten Orten im Park entlang und entzerrt den Durchgangsverkehr. Der Weg ist mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet und hat sogar eine Streckenmarkierung. Dadurch kann er als Laufstrecke genutzt werden. 

Der schon vorhandene Bewegungsparcours wurde um zwei Tischtennisplatten, eine Slackline mit drei Podesten und zwei Kletterfelsen ergänzt. 
Am Fuß- und Radweg gibt es jetzt Mülleimer und Fahrradanlehnbügel. Baum‐ und Staudenbepflanzungen ergänzen den aktuellen wertvollen Baumbestand. Es wurden insgesamt 48 neue Bäume sowie rund 600 Sträucher und Stauden neu gepflanzt.
Neben Bänken und Sitzsteinen laden Doppelholzliegen zum Verweilen ein. Die Hollywoodschaukel auf einem Hügel bietet eine Aussicht in Richtung Buga‐Gelände. Baumstämme und Weidentipis laden zum naturnahen Spielen ein. Der Schönfelder Bach wurde von KASSELWASSER renaturiert. 

Kinder durften mitplanen

„Im Zeitraum vom 1. Februar bis 11. März 2022 brachten über 350 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kassel ihre Ideen und Vorstellungen zur Aufwertung des Park Schönfeld-Ost ein. Es gab persönliche Gespräche und Mails. Zudem wurden Ideenkarten verschickt. Online wurden Aussagen zu der Zukunft der Parkfläche bewertet und Ideen auf einem Plan verortet. In Kita, Grund- und Realschule wurden mit viel Kreativität, Hingabe und Mühe echte Kunstwerke und Geschichten gestaltet, die auf der Homepage der Stadt Kassel angeschaut werden können“, erzählt Francisca Dittrich, Projektleiterin vom Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel.

Die Schülerinnen und Schüler entwarfen beispielsweise auf Flächenplänen anhand von Piktogrammen und Bildern „ihren Park“. „Wir haben gemeinsam den Park besucht und dann im Unterricht Ideen entwickelt. Entstanden sind dabei 19 Bilder inklusive kurzer Texte zu den Umsetzungsideen. Es waren alle wirklich mit Eifer dabei. Daher freut es umso mehr, dass unsere Ideen Gehör gefunden haben und tatsächlich umgesetzt werden“, erklärt Lisa-Marie Ehl, stellvertretende Klassenlehrerin der 8. Klasse der Johann Hinrich Wichern Realschule. „Von den Ideen konnten wir beispielsweise die Schaukelbank auf dem Hügel, die Kletterfelsen und das Bodentrampolin umsetzen“, so Starick. „Die Idee von einem Mini-Zoo konnten wir dann aber doch nicht verwirklichen“, ergänzt sie schmunzelnd. Die mit Schülern der August-Fricke-Schule gebauten Weidentipis sind ein besonderes Highlight in der umgestalteten Parkanlage und sind beliebte Spielorte für Kinder. 

Das Unternehmen Friedrich Klei aus Baunatal wurde vom Umwelt- und Gartenamt mit der Ausführung beauftragt. Das Planungsbüro foundation 5 + landschaftsarchitekten bdla aus Kassel machte im Vorfeld die Planung im Auftrag des Umwelt- und Gartenamtes. 

Regen verzögerte Arbeiten

„Als im Oktober 2021 die ersten Entwurfskonzepte vorgestellt wurden, konnte natürlich noch keiner ahnen, dass uns das Wetter teilweise einen Strich durch die Rechnung macht. Das nasse Wetter im Herbst und Winter hat die Bauphase deutlich verlängert. Bodenarbeiten konnten längere Zeit nicht durchgeführt werden. Die Baufahrzeuge hätten den nassen Boden dabei nämlich zu sehr verdichtet und geschadet“, sagt Starick. „Im August 2023 konnten die Bauarbeiten starten und nach zehn Monaten Bauzeit inklusive wetterbedingter Verzögerung kann der Park nun von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden.“

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro netto und werden über das Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ zu 2/3 von Bund und Land sowie zu 1/3 von der Stadt Kassel finanziert. 

Weitere Informationen auf  www.kassel.de/zukunftstadtgruen (Öffnet in einem neuen Tab).