Hilfe aus der Dose

Eine kleine weiß-grüne Dose in der Wohnung kann im Notfall sogar Leben retten! Die sogenannten Notfalldosen enthalten nämlich alle wichtigen Dokumente und Informationen für die Rettungskräfte.

So sehen die Notfalldosen aus, die Rettungskräften wichtige Informationen liefern

Durch eine Spende der Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung können diese kleinen Lebensretter jetzt bei Beratungsarbeit der Stadt Kassel kostenlos an ältere Kasseler Bürgerinnen und Bürger ausgegeben werden. 

„Oftmals zählt in medizinischen Notfällen jede Minute. Wenn die Betroffenen beispielsweise kaum oder vielleicht gar nicht ansprechbar sind, können die Rettungskräfte manchmal nicht die wichtigen Informationen erhalten, die sie beim Hilfe leisten unterstützen könnten“, erläutert Sozialdezernent Dr. Norbert Wett. „In solchen Notfällen kann eine Notfalldose mit den darin aufbewahrten Informationen sehr nützlich sein“, ergänzt Hans-Dieter Kühn, stellvertretender Vorsitzender der Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung.

Klein, aber oho!

Jede Notfalldose enthält ein Informationsblatt. Darauf können persönliche Angaben vermerkt werden - etwa Informationen zur Blutgruppe, zum Gesundheitszustand, zu Diagnosen, zum Medikamentenplan, zu Allergien und Unverträglichkeiten oder ob ein Organspendeausweis vorhanden ist. Auch Angaben zu Kontaktpersonen, die im Notfall benachrichtigt werden sollen, der Kontakt zur Hausarztpraxis oder ob ein Haustier vorhanden ist, können hinterlegt werden.

Damit die Rettungskräfte auf die Dose aufmerksam werden, gibt es zudem zwei Aufkleber, die auf den Lagerungsgort der Notfalldose hinweisen.  „Die Aufkleber, können etwa an der Innenseite der Wohnungs- beziehungsweise Haustür und am Kühlschrank angebracht werden. So fallen sie den Rettungskräften gleich ins Auge“, so Wett. Die Dose sollte übrigens am besten im Kühlschrank gelagert werden. „Nicht weil sie etwas Verderbliches enthält. Ein Kühlschrank ist in fast jedem Haushalt in der Küche vorhanden. Damit Rettungskräfte nicht erst lange zwischen den Lebensmitteln nach der Notfalldose suchen müssen, wird diese in der Kühlschranktür aufbewahrt“, erklärt Claudia Hoppe, Mitarbeiterin der Beratungsstelle ÄLTER WERDEN der Stadt Kassel. Der Seniorenbeirat der Stadt Kassel begrüßt diese Erweiterung des Beratungsangebotes. „Wir freuen uns sehr, dass die Dosen sogar kostenlos an die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt verteilt werden. Durch solche Aktionen hoffen wir, dass ältere Menschen sich noch sicherer in ihrem eigenen zuhause fühlen können. Unser Dank gilt daher auch der Lieberum Stiftung“, sagt Helga Engelke, Vorsitzende des Kasseler Seniorenbeirates.

Spende macht’s möglich

Eine Spende der Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung ermöglicht, dass die Stadt Kassel für die Arbeit der städtischen Beratungsstelle ÄLTER WERDEN und des Pflegestützpunktes Stadt Kassel über 2.500 Notfalldosen finanzieren und anschaffen konnte. „Diese werden im Rahmen der Beratungsarbeit beider Beratungsstellen nun kostenlos an ältere Kasseler Bürgerinnen und Bürger verteilt“, freut sich Dr. Norbert Wett und dankte der Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung für diese Spende.

Hintergrund

Rudolf Lieberum (1941-2023) gründete mit seiner Ehefrau Ursula Lieberum im Jahr 2001 die gemeinnützige Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung mit Sitz in Kassel. Der Zweck der Stiftung ist die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich Studentenhilfe, des Naturschutzes, der Landschaftspflege und des Umweltschutzes sowie der Altenhilfe.

 Die Beratungsstelle ÄLTER WERDEN der Stadt Kassel bietet älteren Menschen, ihren An- und Zugehörigen umfassende, neutrale und kostenlose Information sowie Beratung in allen Fragen rund ums Älterwerden. Sie hat engen Arbeitskontakt zu allen Diensten und Einrichtungen der Altenarbeit und Pflege. Regelmäßig werden Informationsschriften über die in Kassel vorhandenen Angebote herausgegeben, zum Beispiel: Ambulante Dienste, Pflegeheime, Tagespflege und Wohnen. Zu erreichen sind die Fachkräfte telefonisch unter 787-5636 oder per Mail an beratungsstelle-aelterwerdenkasselde. Die Sprechzeiten sind am Montag, Mittwoch, Freitag von 9 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung. Auf Wunsch erfolgt die Beratung auch im gesamten Kasseler Stadtgebiet im Rahmen eines Hausbesuchs.

Seit Juli 2023 wird das Beratungsangebot eines Präventiven Hausbesuch etabliert. Es handelt sich um ein kostenloses, vertrauliches und freiwilliges Angebot für Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Jahr 77 Jahre alt werden und in den Stadtteilen Jungfernkopf, Mitte, Nordshausen, Waldau, Philippinenhof-Warteberg, Rothenditmold und Wesertor wohnen. Geplant ist, dieses Beratungsangebot sukzessive auf alle Stadtteile auszuweiten.

Der Pflegestützpunkt Stadt Kassel ist eine Beratungsstelle in gemeinsamer Trägerschaft der Kommune und der Pflegekassen. Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf oder mit Behinderung sowie deren An- und Zugehörige erhalten hier unabhängig vom Alter umfassende, trägerneutrale und kostenlose Information und Beratung. Beratungen finden zentral im Pflegestützpunkt oder auch als Hausbesuch statt. Interessierte erhalten weitere Informationen telefonisch unter 787-5630 oder per Mail an pflegestuetzpunktkasselde. Die Sprechzeiten sind am Montag, Mittwoch, Freitag von 9 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung. Auf Wunsch erfolgt auch hier die Beratung im gesamten Kasseler Stadtgebiet im Rahmen eines Hausbesuchs.

Durch eine Spende der Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung können die Notfalldosen jetzt bei Beratungsarbeit der Stadt Kassel kostenlos an ältere Kasseler Bürgerinnen und Bürger ausgegeben werden (v.l.n.r.): Sabine Herber (stellv. Leiterin des Sozialamts), Hans-Dieter Kühn und Ursula Lieberum (Rudolf und Ursula Lieberum Stiftung), Sozialdezernent Dr. Norbert Wett, Claudia Hoppe (Beratungsstelle "Älter werden") sowie Helga Engelke (Vorsitzende Seniorenbeirat).