Wer gern mit Menschen und Medien arbeitet ist in der Bibliothek am richtigen Platz. Dabei sind Bibliotheken heute wichtige Einrichtungen für die Kommunikation und als konsumfreier Ort ein Treffpunkt für Alle. Gern werden sie auch als „zweites Wohnzimmer“ bezeichnet.
Bibliotheken sind Orte des Wissens und Lernens, sie sind Orte der Literatur und des Lesens. Bibliotheken sind lernende Organisationen, sie schaffen Kulturen des lebenslangen Lernens.
Berufsbild Bibliothek
"Virtuelle Bibliothek", "Datenautobahnen", "internationale Netze" - mit diesen Begriffen wird die Zukunft von Bibliotheken und Bibliothekaren umrissen. Nicht nur Wissen - im Medium "Buch" niedergelegt und in Bibliotheken für die Nachwelt erhalten - ist heute gefragt, sondern auch Wissen in Form von ad hoc verfügbaren Informationen im flüchtigen und schnell veränderbaren Medium elektronischer Datennetze.
Das Selbstverständnis des bibliothekarischen Berufsstandes wird sich daher künftig weniger an der Institution Bibliothek mit ihren unterschiedlichen Sparten und Typen (Öffentliche und wissenschaftliche Bibliothek, Universal- oder Spezialbibliothek) orientieren können, sondern vielmehr mit Handlungsfeldern und Arbeitsinhalten, wie z. B. Nutzerberatung, Informationsvermittlung, Management oder Netzwerkadministration, Medienpädagogik verbunden sein.
Spezialisten für Informationstransfer
Bibliothekare sind seit je her Spezialisten für den Informationstransfer, für den Umgang mit dem Rohstoff "Wissen", sei es in einer Schulbibliothek, in einer Anwaltssozietät oder einer Universitätsbibliothek. Die weltweit rasante Zunahme der Informationsmengen in internationalen Datennetzen fordert Bibliothekare heraus, diese transparent und zugänglich zu machen. Als professionelle Partner im Medien- und Informationsbereich stellt sich ihnen künftig verstärkt die Aufgabe, als Navigatoren in Datennetzen zu fungieren und darüber hinaus Qualität und Relevanz elektronischer Informationen zu sichern.
Archivare - Dokumentare - Bibliothekare
Gemeinsamkeiten zwischen Tätigkeitsfeldern im Informationsbereich, zwischen den unterschiedlichen Berufsfeldern von Bibliothekaren, Dokumentaren und Archivaren nehmen zu, auch wenn Unterschiede bleiben:
Sind Archive in ihren Beständen und Informationen vorwiegend auf die Sicherung von Zeugnissen aus Vergangenheit und Gegenwart für die Zukunft gerichtet, so sorgen Dokumentationsstellen überwiegend für die jetzt und hier benötigte Information.
Bibliotheken bilden die Klammer zwischen beiden. Ihre oft über Jahrhunderte gewachsenen Bestände mit dem kulturellen Gedächtnis, das sie repräsentieren, sind auch heute und morgen unverzichtbar, werden aber durch moderne Informations- und Kommunikationstechniken ergänzt: Neben Beschaffung und Bereitstellung physischer Medien wie Bücher und Zeitschriften oder CD-ROM tritt die rasch beschaffte Information aus Ressourcen der ganzen Welt.
Abgrenzung prägt traditionell das Mit- und Nebeneinander der Berufe im Medien- und Informationsbereich: Spartentrennung bestimmt sogar das Berufs- und Tätigkeitsfeld von Bibliothekaren an wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliotheken. Jedes Berufsbild gliedert sich noch einmal je nach Vorbildung in unterschiedliche Laufbahnen. Ist diese kleinteilige, abgegrenzte Berufslandschaft die Basis für die Zukunft der Informationsgesellschaft? Muss man nicht vielmehr davon ausgehen, dass die Arbeit mit Informationen und Wissen gerade auch in ihrer technischen Umsetzung sich in unterschiedlichen Handlungsfeldern stärker angleichen wird, und dass von jedem, der im Informationsbereich tätig ist, ein Grundbestand an gemeinsamen, berufsübergreifenden Qualifikationen verlangt werden wird?
Innovative und antizipierende Mitgestaltung
Die rasante Entwicklung moderner Kommunikationstechniken und der damit einhergehende gesellschaftliche Wandel gegen Ende des 20. Jahrhunderts stellen nicht nur das bibliothekarische Selbstverständnis, sondern auch tradierte und bewährte Definitionen bibliothekarischer Qualifikationen in Frage.
Je mehr sich die verschiedenen Berufsfelder im Medien- und Informationsbereich einander annähern, je geringer die genaue Kenntnis künftiger Entwicklungen und der Rolle von Bibliotheken und Bibliothekaren in einer sich wandelnden Gesellschaft ist, desto weniger lässt sich ein Kanon von Kenntnissen und Fertigkeiten rechtfertigen, über den künftige Bibliothekare verfügen sollen. An die Stelle eines gesicherten Anforderungskatalogs muss die Formulierung von (Schlüssel-)Qualifikationen bzw. von Kompetenzen treten. Sie sollen künftige Bibliothekare befähigen, sich nicht nur auf neue Entwicklungen einzustellen, sondern sie auch innovativ und antizipierend (mit) zu gestalten.
Bibliotheken brauchen Mitarbeiter, die entweder über eine große Bandbreite unterschiedlicher Kompetenzen verfügen (Generalisten) oder einzelne Kompetenzen schwerpunktmäßig vertieft haben (Spezialisten). Diese Kompetenzen kommen in verschiedenen Handlungsfeldern (Erschließung, Benutzungsdienst, Kulturarbeit) zum Einsatz und umfassen unterschiedliche Ausführungsqualifikationen (Handwerker, Manager, Stratege, Wissenschaftler). Die Ausbildung vermittelt und vertieft viele dieser Kompetenzen. Teilweise sind darüber hinaus fachwissenschaftliche Kenntnisse nötig, die nicht innerhalb, sondern weitgehend außerhalb der Ausbildung erworben werden müssen.
Praktika
Schülerpraktika
Die Stadtbibliothek bietet pro Jahr 4-6 Schülerpraktika an. Die Plätze sind schnell vergeben, so dass man sich rechtzeitig anmelden sollte.
Kontakt für Schülerpraktikanten: Dana Steinecke, Telefon 0561 7874029 oder per E-Mail dana.steineckekasselde
Fachliche Praktika für Studierende oder Fachangestellte
Auch fachliche Praktika für Studierende oder Fachangestellte der Fachrichtungen Bibliothek, Archiv und Dokumentation sind in der Stadtbibliothek möglich.
Kontakt: Dana Steinecke, Telefon 0561 7874029 oder per E-Mail dana.steineckekasselde
Bachelor of Arts – Informationswissenschaften (Duales Studium) - Infos zum Studium
Duales Studium: Bachelor of Arts – Informationswissenschaften
Wir suchen für die Stadtbibliothek Kassel Interessierte für das praxisbegleitendes Studium!
Studium (Bachelor-Abschluss)
Sie möchten dazu beitragen, dass in Zeiten von Fake News und Informationsüberflutung alle Menschen Zugang zu fachlich geprüften, qualifizierten Informationen erhalten?
Sie möchten dafür sorgen, dass ein kritischer Umgang mit Medien aller Art in unserer Gesellschaft selbstverständlich wird?
Sie möchten öffentliche und für alle zugängliche Kultur- und Bildungsorte kreativ gestalten?
Dann ist ein Studium im Bereich Bibliotheks- und Informationswissenschaften das Richtige für Sie. Eine Reihe von (Fach-)Hochschulen bieten Studiengänge an, die Sie auf eine Tätigkeit in Bibliotheken und Informationseinrichtungen vorbereiten. Diese „grundständigen“ Studiengänge können Sie beginnen, wenn Sie über die Hochschul- oder die Fachhochschulreife verfügen.
Im Öffentlichen Dienst führt der Bachelorabschluss zu einer Laufbahn des gehobenen Dienstes. Mit dem Bachelorabschluss können kleinere bis zu mittelgroße Bibliotheken bzw. Teams oder Gruppen geleitet werden. Nach dem TVöD/TV-L sind Stellen des gehobenen Dienstes in der Regel in die Entgeltgruppe 9-12 eingruppiert. Aufgrund der Durchlässigkeit der Tarifverträge wären aber auch noch höhere Eingruppierungen möglich.
Berufsfeld und Studieninhalte
Die Vielfältigkeit des Berufsfelds spiegelt sich in der Vielfalt der Studieninhalte wider. Das Studium bezieht Rahmenbedingungen des Informationsmarkts sowie aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Recht und Ethik ein. In den Kernfächern legen Sie die Grundlagen. Dazu gehören das Auswählen, Strukturieren, Bereitstellen und Vermitteln von Information, Daten und Medien aller Art. Daneben gibt es viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und ein eigenes Profil zu entwickeln. Themen sind hier z. B. Open Science, Forschungsdatenmanagement, Gestalten von Lernräumen, Digital Literacy oder Digital Humanities. Sie können sich aber auch spezialisieren, wie z. B. auf Kinder- und Jugendbibliotheken und Kindermedien, Musikbibliotheken, Handschriften und kulturelles Erbe, Veranstaltungs- und Kulturmanagement oder Bibliotheksinformatik.
Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste - Bibliothek
Die Ausbildung zum Bibliotheksassistenten/zur Bibliotheksassistentin ist nicht mehr möglich. An ihre Stelle ist die Ausbildung zum Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste - Bibliothek getreten.
Fachangestellte für Medien- und Informationsberufe beschaffen nach Vorgaben Bücher, Zeitschriften und andere Medien und systematisieren sie in Katalogen. Sie übernehmen die mit dem Verleih verbundenen Arbeiten, beraten die Bibliotheksbenutzer und -benutzerinnen und beschaffen für sie Medien und Informationen. Außerdem pflegen sie die Bibliotheksbestände.
Die Ausbildung im Überblick
Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Er ist keinem Berufsfeld zugeordnet. Dieser Beruf wird im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:
- Bibliothek
- Bildagenturen
- Archiv
- Information und Dokumentation
- Medizinische Dokumentation
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.