Führungsstab koordiniert Unwetterlage

18.1.2018: Sturmtief Friederike hat den Feuerwehren in Stadt und Landkreis Kassel jede Menge Arbeit beschert.

Sturm Friederike

Ab 13 Uhr hatte das Hauptwindfeld Nordhessen erreicht und für zahlreiche Einsätze, gesperrte Straßen und die Einstellung des gesamten Tram- und Zugverkehrs gesorgt. Die Feuerwehren in Stadt und Landkreis hatten bislang insgesamt rund 300 Einsätze zu bewältigen. Zwischen 12 und 17 Uhr verzeichnete die Leitstelle der Feuerwehr 60 Einsatzstellen in der Stadt und 236 im Landkreis. Im Einsatz waren zirka 160 Männer und Frauen der Berufsfeuerwehr Kassel, aller sieben Freiwilliger Feuerwehren der Stadt Kassel sowie mehrere hundert Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in allen Städten und Gemeinden des Landkreises.

Bei den vom Sturm verursachten Schäden handelte es sich meistens um weggewehte Dachziegel oder gelockerte Fassaden-Teile und um Bäume, die umgestürzt waren oder umzufallen drohten und Straßen oder Straßenbahngleise blockierten. Die Sturmschäden führten zu massiven Beeinträchtigungen im Öffentlichen Nahverkehr: NVV und KVG sowie den Deutsche Bahn AG stellten den Zugbetrieb zeitweise komplett ein.

Größere Einsatzstellen waren:

  • Ein umgestürzter Lkw-Anhänger auf der A44 zwischen Breuna und Zierenberg. Da der Lkw-Anhänger während des Sturms nicht geborgen werden konnte, war die Autobahn Richtung Kassel gesperrt.
  • In Reinhardshagen war zwischen zirka 13.30 und 17.30 Uhr der Strom ausgefallen.
  • Ein Bus steckte auf der Straße zwischen Mariendorf und Reinhardshagen nach Windwurf im Wald fest. Im Bus befand sich zum Glück nur der Fahrer, der von der Feuerwehr befreit wurde.
  • Im Faustmühlenweg in Kassel war ein Baum auf ein Haus gefallen.
  • An der Dennhäuser Straße am Ortsausgang Richtung Fuldabrück sind gleich am Mittag 60 Bäume umgestürzt sind. Weitere Bäume drohen umzufallen. Die Dennhäuser Straße ist daher gesperrt.
  • Mehrere Kreisstraßen im Landkreis Kassel waren beziehungsweise sind noch gesperrt.

Die Feuerwehr appelliert an die Autofahrer, die Sperrungen unbedingt zu beachten. Auch wenn der Sturm jetzt nachgelassen hat, besteht auf den gesperrten Straßen Lebensgefahr durch Bäume, die nicht mehr standfest sind und umstürzen können, sowie durch herabfallende Äste.

Koordiniert wurden alle Einsätze und Hilfsmaßnahmen vom Führungsstab in der Leitstelle der Feuerwehr Kassel, die für Stadt und Landkreis zuständig ist. Dort informierte sich auch Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla über das Einsatzgeschehen. Landrat Uwe Schmidt ließ sich während einer Dienstreise laufend telefonisch über die Schadenslage informieren.

Stadtrat Stochla und Landrat Schmidt danken allen am heutigen Tag eingesetzten Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. "Sowohl unsere Berufsfeuerwehr als auch die Mitglieder unserer sieben Freiwilligen Feuerwehren haben gezeigt, dass sich die Menschen in der Stadt Kassel auf ein hochprofessionelles Sicherheitssystem verlassen können und auch in solchen außergewöhnlichen Situationen schnelle und kompetente Hilfe erhalten", erklärt Brandschutzdezernent Stochla.

Landrat Schmidt ergänzt: "Ich bin froh, dass keine Personenschäden zu beklagen sind und danke schon jetzt allen Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren für ihre unermüdlichen Anstrengungen, um Mitmenschen aus misslicher Lage zu befreien, Straßen wieder passierbar zu machen und Sachschäden zu begrenzen." Das ganze Ausmaß der Schäden im Kreisgebiet werde wohl erst am morgigen Freitag sichtbar.

Um 17.34 Uhr hat der Deutsche Wetterdienst die Unwetterwarnung aufgehoben. Die Feuerwehren sind jedoch weiterhin im Einsatz. Die Arbeiten werden sich noch bis in die späten Abendstunden hineinziehen.

Auch wenn der Sturm jetzt abgeflaut ist, gilt es weiterhin vorsichtig zu sein: Umgestürzte Bäume können unter Spannung stehen – bei Sägearbeiten besteht Lebensgefahr. Beseitigen Sie umgestürzte Bäume auf Ihrem Grundstück nicht selbst. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb.

Achten Sie auch in den kommenden Tagen auf Äste oder Dachziegel, die vom Sturm gelockert worden sind und auch später noch herabfallen können. Verzichten Sie in den kommenden Tagen auf Spaziergänge im Wald – dort besteht Lebensgefahr.

Veröffentlicht am: 21.1.2018