Balkonkraftwerke unterstützen die Energiewende

Ein Balkonkraftwerk - auch steckerfertige Solaranlage genannt - ist eine kleine Photovoltaikanlage mit einem oder zwei Solarmodulen, die meist am Balkon montiert wird. Der von den Solarmodulen erzeugte Strom wird mit Hilfe eines Mikro-Wechselrichters einfach über die normale (Schuko-)Außensteckdose in das Haushaltsstromnetz eingespeist.

Scheint die Sonne auf Ihr Balkonkraftwerk und Sie schalten zum Beispiel Ihren Staubsauger an, wird der Sonnenstrom direkt hierfür genutzt. Sie müssen also weniger Strom aus dem Netz beziehen und sparen dadurch Stromkosten. Verbrauchen Sie keinen Strom im Haushalt, wird der Solarstrom ins Netz eingespeist. Hierfür bekommen Sie -  im Gegensatz zu großen Solaranlagen - jedoch keine Vergütung.

Je nach den Gegebenheiten vor Ort werden die Stromkosteneinsparungen nach 5 bis 10 Jahren größer sein als die Investition - die Anlage hat sich also finanziell gelohnt. Bei steigenden Energiepreisen verschiebt sich der Amortisationszeitpunkt natürlich nach vorne.

Die Installation eines Balkonkraftwerks ist - unabhängig vom individuellen Nutzen - auch ein starkes Zeichen für die Energiewende.

Ja. Ein Balkonkraftwerk ist ein Beitrag zur Energiewende und schont das Klima. PV-Anlagen unter idealen Bedingungen haben haben laut einer Studie des Fraunhofer Instituts (2022) bereits nach 1,3 Jahren genau so viel Energie erzeugt, wie für ihre Herstellung benötigt wurde. Durch die senkrechte Anordnung wird die Bilanz bei vielen Balkonkraftwerken aber etwas schlechter ausfallen. Die jährlich vermiedenen CO2-Emissionen durch die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms wird zwischen 150 kg und 250 kg CO2 pro Jahr angegeben. Damit ergibt sich über einen Nutzungszeitraum von 20 Jahren eine Einsparung von bis zu 5 Tonnen CO2.

Mit der Verabschiedung des Solarpakets 1 haben sich die Regularien für die Installation von Balkonkraftwerken noch einmal vereinfacht.

• Die maximale Wechselrichterleistung darf 800 Watt (statt früher 600W) betragen
• Sie müssen das Balkonkraftwerk online im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur mit wenigen Angaben anmelden. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist nicht mehr nötig.
• Sie benötigen einen modernen Stromzähler, der nicht rückwärts laufen kann. Übergangsweise werden die alten Ferraris-Zähler aber geduldet.
• Balkonkraftwerke sind in die Liste der nach § 20 Abs. 2 WEG privilegierten baulichen Veränderungen aufgenommen. Damit müssen Sie als Mieterin, Mieter oder in der Wohnungseigentümerversammlung keinen Antrag mehr für die Installation stellen. Eine Abklärung mit den Betroffenen wird trotzdem empfohlen.
• Sollten Sie in einem denkmalgeschützten Haus wohnen, melden Sie die beabsichtige Anschaffung bitte dem  Denkmalschutz (Öffnet in einem neuen Tab). Dieser wird dann rückmelden, ob der Montage keine denkmalpflegerischen Gründe entgegenstehen. 

Seien Sie bei der Installation der Anlage bitte vorsichtig und halten sich streng an die Anleitung! Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie die Anlage an Ihrem Balkon, der Terrasse oder dem Garagendach mit dem mitgelieferten Zubehör aber selber montieren. Sind Sie sich unsicher, bitten Sie am besten eine Handwerkerin oder Handwerker zur Hilfe.