Sprachförderprojekt TiGa - Theater im Ganztag

Das Sprachförderprojekt "TiGa- Theater im Ganztag" wird an zehn Kasseler Ganztagsstandorten angeboten und erreicht dort rund 2.500 Kinder. Über Theaterpädagogik wird die Sprachfreude der Schülerinnen und Schüler gestärkt und ein niedrigschwelliges kulturelles Angebot bereitgestellt. Das Angebot gibt es seit 2019.

Der seltsame Fall Chasalla
„Der seltsame Fall Chasalla – auf den Spuren einer Stadt“ – so heißt der aktuelle Filmtitel im Projekt Theater im Ganztag. Der Film wurde allen Grundschulen und weiteren Akteuren für die pädagogische Arbeit zugänglich gemacht. Er hat insgesamt Spielfilmlänge, ist aber aufgeteilt in 15- Minuten Sequenzen, die in den (Grund-) Schulunterricht integriert werden können.

Die Verzahnung von Bildung und Kultur insbesondere auf kommunaler Ebene ist ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Bildungskette in der Zusammenarbeit zwischen Kitas, Schulen, Jugendzentren und Volkshochschulen mit kulturellen Institutionen wie Theatern, Musikschulen oder Museen. Vor diesem Hintergrund ging die Stadt Kassel mit einem innovativen Theater- Pilotprojekt für neun Kasseler Grundschulen mit Ganztagsangeboten an den Start (TiGa – Theater im Ganztag). In den Schuljahren 2018/19 und 2019/20 konnten jeweils rund 2.000 Kinder von kostenfreien Theatervorstellungen und theaterpädagogischen Angeboten im Ganztagsbereich ihrer Schule profitieren. Zum Schuljahresbeginn 2020/21 wurde das Projekt auf einen weiteren Standort ausgeweitet und erreicht seitdem jedes Jahr rund 2.500 Schülerinnen und Schüler.

Mit dem Projekt sollen Kinder unabhängig von der ökonomischen Situation ihrer Familien die Möglichkeit bekommen, den Zauber von Theater zu erleben. Denn Theater kann so viel mehr als bewegte Bilder zu zeigen: Es weckt Emotionen, fördert Empathie und bildet zahlreiche Anregungen für Sprachanlässe. Kultur und Sprache sind hier wechselseitig eng miteinander verbunden. 

Kulturdezernentin Susanne Völker erklärte dazu: „Die Verknüpfung von Sprachentwicklung und kultureller Bildung ist ein moderner Ansatz in der Kompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen, der darüber hinaus ermöglicht, kulturelle und soziale Grenzen zu überwinden und Perspektivwechsel zu erreichen. Gerade mit Blick auf die Vielfalt von kulturellen Hintergründen in unserer Stadtgesellschaft ist dieser kulturelle Bildungs-Ansatz deshalb so wichtig.“

Der Märchenkoch Stefan Becker

Stefan Becker vom  Spielraumtheater (Öffnet in einem neuen Tab) Kassel präsentiert bereits in  Kasseler Kindertagesstätten Aufführungen (Öffnet in einem neuen Tab)für Kinder, die auf Sprachförderung zielen. Weil die Entwicklung und Förderung von Sprache nicht mit der Einschulung endet, ist es nur konsequent, die Förderung entlang der Bildungskette auch in der Grundschule fortzuführen.

„Über das Zuhören und Zuschauen prägt sich die Geschichte tief ein, so dass die Kinder noch Jahre später die Geschichte auf das Genaueste erinnern und versprachlichen können“, berichtet Stefan Becker. „Wir wissen aus Erfahrungen der Kindertagesstätten, dass Theateraufführungen sich exzellent zur Förderung der Sprachfreude- und Kompetenz eignen: Emotional geführte Erzählungen wie die im Theater verinnerlichen Sprache im emotionalen Sprachgedächtnis des Kindes und erzielen so eine nachhaltige Wirkung des Lernerfolges“, ergänzt Juliane Lindemann, Koordinatorin für den Ganztag im Amt für Schule und Bildung.