WUT (UA) - Wie sie klingen kann und wo sie zu hören ist

Ist ihre Wut hörbar? Was gibt es noch neben der lauten Wut im öffentlichen Raum? Oft sehen wir eine mediale Norm dieser Emotion: Eine Menschenmenge weißer, aggressiver Demonstrierender mit Fahnen und lautem Protestgeschrei. Wut ist häufig mit lautem männlichen Kampf im öffentlichen Raum konnotiert. Die Wut von weiblichen und queeren Personen muss sich häufig erstmal rechtfertigen, um anerkannt und ernst genommen zu werden. Mit dem Einwerfen des Hysterie-Vorwurfs sind so manche Anliegen zum Verstummen gebracht worden. Fernab von bekannten Schauplätzen wendet sich dieser Audiowalk den feinen Zwischentönen der Wut zu und fragt auch, wann Wut eine Option sein kann, sich gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit aufzulehnen.

Setzen Sie Kopfhörer auf und einen Fuß vor den anderen. In diesem Audiowalk werden Sie von Stimmen in Ihrem Ohr durch Kassel begleitet. Gemeinsam bewegen Sie sich durch die Straßen, auf Spurensuche an Orten, die über Wütende urteilen, an denen Wütende sich Sichtbarkeit verschaffen, die Wütende gefangen nahmen oder ihnen eine Anlaufstelle bieten. Bislang ungehörte Geschichten von Wut, treten in Verbindung mit Publikum und Umwelt, markieren ihren Raum und bieten im Zusammenspiel weitere Betrachtungsweisen. In einer sinnlichen Auseinandersetzung ergibt sich möglicherweise auch eine Verschiebung von Perspektiven auf den öffentlichen Raum: Wessen Ausdruck von Wut steckt zwischen den Steinen alter Gebäude und wie entfernt sind diese Geschichten zu der Wohnung nebenan? Wessen Wut hören wir sonst normalerweise nicht?  Welche wütenden Widerstände werden als Ordnungswidrigkeit geahndet? Und was davon findet Resonanz im öffentlichen Diskurs?

Nicht immer, aber oft ist Wut noch in Gender-Schubladen verhaftet, mit kulturellen Erwartungen verknüpft oder durch Tabus in Schweigen gehüllt. Diese recherchebasierte Inszenierung will darin herumkramen und Widerstände entlarven, die Wut auf einen emotionalen Kontrollverlust reduzieren. Wir sind auf den Spuren von befreiender und selbstwirksam ausgelebter Wut, die auch mit Humor in Verbindung gebracht werden kann und stellen die Frage, wie aus Wut Mut werden kann, der Veränderung initiiert?

Alles in Allem eine wütende Collage mit Texten von Lea Sauer, Mia Göhring, Özlem Özgül Dündar, Ronya Othmann, Aileen Puhlmann , Stefanie Reinsperger und noch mehr. 

TERMINE & TICKETS

Startpunkt:Schauspielfoyer

Veranstaltungserinnerung per Push-Mitteilung

Dieser Service kann jederzeit über den Schieberegler oder in den Browser‐Einstellungen wieder abbestellt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung.

Die Push-Funktion wurde in Ihrem Browser deaktiviert oder wird nicht unterstützt.