Mögliche Einsatzszenarien können sowohl die bundesweite Hilfe nach Starkregen- oder Unwetterereignissen, bei Hochwasserlagen, bei Wassernotfällen oder auch humanitäre Aufgaben sein. Neben den Regelvorhaltungen der öffentlichen Feuerwehren werden in Hessen für die Wasserrettung im Katastrophenschutz zehn Wasserrettungszüge (WRZ) und neun selbstständige Erweiterte Wasserrettungsgruppen (EWRGr) aufgestellt. „Die DLRG Stadtverband Kassel e.V. kann somit die Vorhaltungen der Feuerwehr Kassel unterstützen, sowie für Einsätze im Rahmen der landesweiten und länderübergreifenden Hilfe alarmiert und eingesetzt werden“, erklärt Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla. „Ich danke insbesondere den Helferinnen und Helfern der DLRG, die sich jetzt für eine Tätigkeit im Katastrophenschutz ausbilden lassen.“ Wie wichtig die Wasserrettung als Fähigkeit des Katastrophenschutzes sei, habe die Starkregen-Katastrophe in Westdeutschland im vergangenen Juli nachdrücklich belegt.
Die Erweiterte Wasserrettungsgruppe ist gemäß Katastrophenschutzkonzept Land Hessen mit einem Gerätewagen (GW Taucher), einem Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie zwei Rettungsbooten (RTB) ausgestattet. Die Einheit setzt sich aus zwölf ehrenamtlichen Helfern zusammen, die im Einsatzfall als Einsatztaucher, Strömungsretter, Bootsführer, Fahrer oder Führungskraft eingesetzt werden.
„Unsere Helferinnen und Helfer der DLRG Kassel tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement zum Gemeinwohl und der Sicherheit unserer Gesellschaft bei“, erklärt Tobit Illgen, Technischer Leiter der DLRG Kassel. Neben den bisherigen Aufgaben, im Bereich der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, der Jugendarbeit und dem Wasserrettungsdienst bei Veranstaltungen wie dem Zissel, komme die DLRG Kassel nun mit der neuen Katastrophenschutzeinheit auch überregional zum Einsatz, um Menschen in Not zu helfen oder sie sogar vor dem Ertrinkungstod zu bewahren.
Die DLRG Kassel verfügt bereits über eine Vielzahl an ausgebildeten Katastrophenschutzhelferinnen und -helfern, die als Bootsführer, Strömungsretter, Fahrer oder Führungskraft eingesetzt werden.
Neue Helferinnen und Helfer sind bei der DLRG Kassel dennoch gerne gesehen und herzlich willkommen. Für eine Mitarbeit im Katastrophenschutz muss man mindestens 16 Jahre alt sein und an einer Grundausbildung teilnehmen. „Insbesondere für den Fachbereich Einsatztauchen freuen wir uns über weitere Interessenten die sich zum Einsatztaucher ausbilden lassen wollen“, ergänzt Illgen.
Motivierte Interessierte, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in der Wasserrettung engagieren und ausbilden lassen wollen, werden gebeten sich unter folgender Mailadresse bei der DLRG Kassel zu melden: katskassel.dlrgde
Hintergrund: Aufgaben der Wasserrettung im Katastrophenschutz
Die Wasserrettungseinheiten leisten Hilfe bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen sowie bei hierdurch hervorgerufenen Notständen.
Die Wasserrettungseinheiten...
- retten Menschen und Tiere aus Wasser- oder Eisgefahr,
- bergen Sachen aus Wassergefahren,
- übernehmen Transport- und Versorgungsfahrten auf dem Wasser,
- übernehmen Sicherungsaufgaben bei Wasser- und Eiseinsätzen,
- unterstützen andere Einsatzkräfte beim Schutz von Sachen und Gebieten vor
Hochwassergefahren,
- führen Taucherkundungen und Taucheinsätze durch,
- erkunden behelfsmäßige Anlege-/Anlandestellen,
- leisten Amtshilfe für Behörden und Dienststellen (z.B. Wasserschutzpolizei, Rettungsdienst)
- und führen sonstige humanitäre Aufträge des Katastrophenschutz-Stabes aus.