„Freiheit der Kunst ist Garantie für Existenz der documenta"

„Ich bin dankbar, dass die künstlerische Leitung aus eigenem Willen sehr aufgeschlossen und verantwortungsvoll mit dem Thema umgeht und sich selbst im Rahmen eines offenen und vielstimmigen Expertenforums kritisch-konstruktiv mit den aufgekommenen Vorwürfen auseinandersetzen will.“

Dies erklärte Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH, nachdem ruangrupa jetzt in einer ausführlichen Erklärung die aktuellen Antisemitismus-Vorwürfe von sich gewiesen haben. 

Es sei genau der richtige Weg, dass sich die documenta mit der weiteren thematischen Auseinandersetzung selbst befassen will, sagte Geselle. „Einen Eingriff in die künstlerische Freiheit darf und wird es mit mir nicht geben - auch nicht durch Überprüfung oder gar Beschlüsse in den Gremien der Gesellschaft. Die künstlerische Leitung der documenta ist frei von politischen Einflussnahmen - zumal hier keine strafrechtlich relevanten Verstöße vorliegen.“ 

Er werde als Aufsichtsratsvorsitzender die weiteren Mitglieder des Gremiums über die aktuelle Situation ausführlich informieren. Geselle: „Dazu ist aber keine Sondersitzung des Gremiums notwendig. Und schon gar nicht wird man als Aufsichtsrat Beschlüsse zu künstlerischen Arbeiten fassen, da dies einer Zensur gleichkäme.“