Stadtverordnetenversammlung beschließt Ächtung des N*-Worts

Auf Antrag des Ausländerbeirats der Stadt Kassel hat die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 1. Februar 2021 beschlossen, gemäß den Zielen der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung das N*-Wort zu ächten.

Dieser Antrag geht auf die Initiative „Side by Side – Afrodeutsche und Schwarze Menschen Nordhessen“ zurück.

Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung lautet: "Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kassel wird die Ziele der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung in Kassel umsetzen und insbesondere anerkennen, dass jegliche Verwendung des N*Wortes * rassistisch ist." 

Das N*Wort wird von vielen schwarzen Menschen und PoC (People of Colour) mit Leid, Diskriminierung, Gewalt, Ungleichheit und Entmenschlichung verbunden. Mit dem Wort ist eine Vielzahl von rassistischen Stereotypen verbunden. Seit 2015 haben die Vereinten Nationen die Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung ausgerufen. Damit erkennt die internationale Gemeinschaft an, dass Menschen afrikanischer Abstammung eine eigenständige Gruppe darstellen, deren Menschenrechte gefördert und geschützt werden müssen. Insbesondere Menschen, die außerhalb von Afrika leben, sollen in dieser Dekade in den Vordergrund gestellt werden.

Ziele der UN-Dekade sind die Förderung der Achtung, des Schutzes und der Einhaltung aller Menschenrechte und Grundfreiheiten, die Förderung einer besseren Kenntnis und Achtung des vielfältigen Erbes, der Kultur und des Beitrags von Menschen afrikanischer Herkunft zu Entwicklung von Gesellschaften sowie der Schutz vor Rassismus und Diskriminierung. Bis 2024 sollen alle Staaten sich diesen Zielen verschreiben. Als erste Kommune in Deutschland hat der Rat der Stadt Köln im Mai 2020 anerkannt, dass die Verwendung des N*Wortes rassistisch ist.

 * Mit N-Wort wird der rassistische Begriff "Neger" umschrieben