Frank für mich. Senada für Kassel.

Kassel hält zusammen: Für Frank ist das Helfen nicht nur zu Corona-Zeiten selbstverständlich. Als Rettungsassistent weiß er, wie wichtig Hygiene ist. Auch für Senada ist gründliches Arbeiten Standard. Die Mitarbeiterin im Reinigungsdienst im Klinikum Kassel sorgt für Sauberkeit im Gebäude.

Frank Brennecke, Rettungsassistent bei der Feuerwehr Kassel

Für Frank Brennecke hat sich in diesen Tagen nicht viel geändert. „Unsere Hygiene-Standards sind generell ziemlich hoch, sodass wir uns jetzt kaum umstellen müssen.“ Das liegt an dem Arbeitsplatz des 52-Jährigen: Der gebürtige Niedersachse arbeitet als Rettungsassistent bei der Feuerwehr Kassel.  Natürlich aber gelte gerade jetzt besondere Vorsicht: „Wir sichern uns natürlich doppelt ab, ob die Patienten eine Corona-Erkrankung haben könnten oder nicht.“ Die generelle Versorgung beeinträchtige das aber nicht: „Die bleibt auf jeden Fall gleich.“

Brennecke ist einer, der es wissen muss. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er bereits in diesem Beruf, hat während des Zivildienstes seine Liebe zur Hilfe entdeckt. „Damals hieß es entweder Wehr- oder Zivildienst. Ich habe mich für letzteres entschieden.“

Für Brennecke, der seit 2016 bei der Stadt angestellt ist und seitdem in Nieste wohnt, ein Glücksfall: „Mir macht es einfach Spaß, Menschen zu helfen“, sagt er und fügt mit einem Lächeln an, dass er so zudem oft an der frischen Luft sei – trotz der Aufgaben, die auch zu seiner Arbeit gehören und die drinnen stattfinden: Fahrzeug- und Lagerkontrolle zum Beispiel oder die Bestellung von Medikamenten.

Was er an seiner Arbeit zudem besonders schätzt: die Kollegialität in seinem Team und das tolle Angebot, dass es zur Unterstützung gebe: „Bei meinem allerersten Notfalleinsatz ist ein siebenjähriges Kind aus einem Auto geschleudert worden und später an den Verletzungen verstorben“, erinnert er sich zurück. Damals habe er dieses Ereignis allein verarbeiten müssen. „Heute gibt es da zum Glück Hilfe, die man in Anspruch nehmen kann.“

So werde dafür gesorgt, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen auch psychisch gesund bleiben – „damit wir nicht nur in Zeiten wie der gerade dann anderen helfen können.“


Senada Pervanje, Mitarbeiterin im Reinigungsdienst

Senada Pervanje arbeitet seit 13 Jahren im Klinikum Kassel. In Zeiten von Corona trägt sie während der Arbeit Mundschutz, ihre Tätigkeiten haben sich aber kaum verändert, berichtet sie: "Gründliches Arbeiten ist bei mir immer Standard. Ich reinige alles sorgfältig und kümmere mich jedes Mal darum, dass zum Beispiel auch Schalter und Griffe gewischt sind", sagt sie.

Zwischendurch war Senada Pervanje auch auf der Covid-19-Intensivstation eingesetzt. "Ich habe mich freiwillig gemeldet, dort auszuhelfen", sagt sie. Die umfangreiche Schutzkleidung mache die Arbeit in diesem Bereich besonders mühsam, berichtet sie und zollt ihrer Kollegin, die fest auf der Station arbeitet, höchsten Respekt.

Die 58-jährige Mutter zweier erwachsener Kinder ist gelernte technische Zeichnerin. Sie kam aufgrund der Kriege in ihrer bosnischen Heimat nach Deutschland. Ihre Kasseler Nachbarn wissen, dass sie als Reinigungskraft im Klinikum arbeitet und fragen sie oft nach ihrer Arbeit. Senada Pervanje ist besonders in den zurückliegenden Monaten stolz, im Krankenhaus tätig zu sein und bei der Bewältigung der Corona-Pandemie mithelfen zu können. "Wir im Klinikum arbeiten alle daran, diese Krise zu meistern – jeder in seinem Aufgabenbereich", sagt sie.