Im Mai 2002 startete Familie Kühner ihr Projekt „Eigenheim“ und zog bereits im September desselben Jahres in ihre geräumige Doppelhaushälfte (ca. 130 m²) mit Holzständerbauweise und Holzfaserdämmung im Kasseler Stadtteil Jungfernkopf ein.
Da beide Elternteile im Homeoffice arbeiten und einen Hybridwagen besitzen, liegt der Stromverbrauch der dreiköpfigen Familie bei ca. 6.000 kWh pro Jahr. Um ihren Strombedarf zum Teil selbstständig zu decken und die Menge des Stroms zu reduzieren, welchen Familie Kühner aus dem Stromnetz bezieht, entschlossen sie sich daher im Jahr 2008 dazu, eine eigene Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach zu installieren. Im Laufe des Jahres 2023 tauschten sie zudem ihre veraltete Gasheizung gegen eine moderne Luft-Wärmepumpe aus. Außerdem stehen weitere Sanierungsmaßnahmen auf ihrer Agenda, darunter der Austausch ihres alten Kachelofens gegen einen energieeffizienten Kaminofen.
Die Photovoltaik-Anlage
Im Jahr 2008 installierte Familie Kühner eine 2,4 kWp Photovoltaik-Anlage. Der Anstoß kam durch die attraktive Einspeisevergütung von 42 ct/kWh Strom. Seither erzeugt die Anlage jährlich etwa 2.100 bis 2.200 kWh Strom (Volleinspeisung) und hat dadurch bereits mehr eingebracht, als sie gekostet hat. Dabei fielen nur geringe Wartungskosten an, lediglich der Wechselrichter wurde einmal ausgetauscht. Insgesamt kostete die Anlage ca. 11.600 € inklusive Installation, plus jährlich 90€ für die Versicherung. Da die Einspeisevergütung im Jahr 2028 ausläuft, überlegt Familie Kühner, ihre Solaranlage dann mit einem Batteriespeicher zu ergänzen, um den Eigenverbrauch zu steigern. Außerdem wollen sie in Zukunft ihre Anlage eventuell noch einmal durch neue, leistungsfähigere Module aufwerten.
- Investitionskosten in 2008: ca. 11.600 €
- Einspeisevergütung: 42 ct pro kWh
- Erzeugte Strommenge: 2.100-2.200 kWh pro Jahr
- Amortisationsdauer: ca. 12 Jahre
Die Luft-Wasser Wärmepumpe
Nachdem die Gasheizung von Familie Kühner zweimal an Weihnachten ausfiel, entschied sie sich, ihre alte Heizung auszutauschen. Wegen steigender Gaspreise und dem Wunsch unabhängiger von fossilen Energien zu sein, fiel schnell die Entscheidung, dass es eine Heizung auf Basis von erneuerbaren Energien werden sollte. Nach Beratungen mit ihrem Heizungsmonteur, sollte es eine Wärmepumpe werden. Die beantragte Förderung bei der BAFA wurde nach acht Monaten zugesagt und nach gut fünf weiteren Monaten war die Anlage bereits installiert (August 2023). Die vorhandenen Heizkörper im Haus von Familie Kühner konnten übrigens bestehen bleiben. Nach dem Einbau der Anlage sind sie gespannt auf den Effekt des Heizungstauschs in die erste Heizsaison mit der neuen Wärmepumpe gestartet. Diese nutzte Familie Kühner, um ihre Heizungseinstellungen immer weiter zu verbessern, so dass möglichst wenig Energie verbraucht wird.
- Investitionskosten: ca. 45.000 €
- Förderung: ca. 13.500 € ( Zu den Förderungen (Öffnet in einem neuen Tab))
Die Mobilität
Familie Kühner besitzt einen Hybridwagen, mit dem sie in den letzten 2,5 Jahren etwa 75 % ihrer Fahrtstrecke elektrisch zurückgelegt haben. Diese Erfahrung hat ihnen gezeigt, dass elektrisches Fahren nicht nur Spaß macht und zum Umweltschutz beiträgt, sondern auch kostengünstiger ist. Daher überlegen sie, im März 2024 ihren aktuellen Hybrid-Leasingwagen gegen ein vollelektrisches Modell zu tauschen. Im Zusammenhang mit den Kabelarbeiten für ihre Wärmepumpe haben sie außerdem gleich eine Wallbox installiert. Das hat die Kosten niedrig gehalten und es gab nur einmal eine Baustelle vor der Tür.
- Investitiosnkosten Wallbox: ca. 350 €
- Ladeleistung: ca. 11 kW
- Aufladedauer: von 0% auf 100% in ca. 3 Stunden
Das sagen die Inhabenden
Das Beispiel der Familie Kühner zeigt, dass der Einbau einer umweltfreundlichen Heizungsanlage, der Umstieg auf E-Mobilität und die Nutzung von erneuerbaren Energien finanzielle Vorteile bietet und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leistet: „Es ist einfach ein gutes Gefühl etwas im Sinne der Umwelt beigetragen zu haben!“. Zum Schluss geben sie uns noch folgenden Tipp mit auf den Weg: „Wenn es um die Installation einer Wärmepumpe oder einer Wallbox geht, macht es Sinn, frühzeitig Kontakt mit den Stadtwerken aufzunehmen. Dadurch hat bei uns alles wunderbar funktioniert.“